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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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henden Aufbaus <strong>der</strong> Organisation <strong>Polizei</strong> entsprach dem hierarchischen Aufbau<br />

<strong>der</strong> damaligen Gesellschaft. Durch die bürokratischen Strukturen wollte man die<br />

<strong>Polizei</strong> als Hoheitsorgan mit Eingriffsbefugnissen unabhängig von äußeren Ein-<br />

flüssen machen. (Savelsberg 2003, S. 637) Diese Strukturen haben sich mehr als<br />

h<strong>und</strong>ert Jahre in <strong>der</strong> Praxis bewährt. Die unterschiedliche Reaktion von <strong>Polizei</strong><br />

<strong>und</strong> Leistungsverwaltung auf die zur Jahrtausendwende nötig gewordenen Refor-<br />

men zeigt deutlich, dass sich Reformprogramme nicht einfach von einer Profit- auf<br />

eine Non-Profit-Organisation übertragen lassen.<br />

Prinzipiell ist in allen Organisationen mit Wi<strong>der</strong>stand gegen Innovationen zu rech-<br />

nen. Dieser lässt sich mit <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit beschreiben, mit <strong>der</strong> bei instituti-<br />

onellen Verän<strong>der</strong>ungen mit Konflikten gerechnet werden muss. Dieser Wi<strong>der</strong>stand<br />

ist nicht nur negativ zu sehen, denn er verhin<strong>der</strong>t, dass ständig <strong>und</strong> bereitwillig<br />

Programme <strong>und</strong> Strukturen verän<strong>der</strong>t werden. Der Wi<strong>der</strong>stand wird „je nach Aus-<br />

maß des ökonomischen Druckes [...] als unterschiedlich hoch angesehen.“<br />

(Schäffter 1981a, S. 76) Am geringsten ist <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand gegen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> am höchsten die Lernbereitschaft <strong>der</strong> Organisation, wenn ihre Existenz be-<br />

droht ist. Die Existenz <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> als Institution ist jedoch sicher <strong>und</strong> wird auch<br />

durch ökonomischen Druck nicht infrage gestellt. Damit ist die Innovationsbereit-<br />

schaft – auch bei leeren Kassen – bei weitem nicht so groß, wie in Wirtschaftsun-<br />

ternehmen o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Leistungsverwaltung.<br />

Die Starrheit <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> bei Reformen liegt aber auch darin, dass Institutionen, die<br />

nach dem mechanistischen Modell arbeiten, eine hohe Zentralisation, Formalisierung<br />

<strong>und</strong> Stratifikation mit geringer Komplexität verbinden. Der Arbeitsprozess ist<br />

hochgradig determiniert <strong>und</strong> kann deshalb weitgehend routinemäßig ablaufen. In<br />

dem vom Programm vorgesehenen Aufgabenbereich treten kaum mehr Reibungsverluste<br />

auf <strong>und</strong> bei gleichbleibenden Aufgaben ist die Effizienz hoch. Bei<br />

wechselnden Aufgaben <strong>und</strong> Zielverschiebungen jedoch erweisen sich <strong>der</strong>artige<br />

Organisationen als starr <strong>und</strong> nur in geringem Maße lernfähig. „Da die Effizienz des<br />

mechanistischen Organisationsmodells auf einem geringen Grad an Ungewißheit<br />

bei <strong>der</strong> Erfüllung <strong>der</strong> Organisationsaufgaben beruht, sind institutionelle Lernprozesse<br />

in Form immer neuer Adaption an eine sich wandelnde Umwelt nicht notwendig.<br />

Bei einem Anwachsen von Ungewißheit wird die Organisationsstruktur<br />

selbst nicht infrage gestellt, son<strong>der</strong>n stattdessen versucht, alle relevanten Fakto-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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