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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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müssen mehrere Lerndimensionen beachtet werden. So muss die Integrierte Fort-<br />

bildung den <strong>Polizei</strong>beamten zum einen helfen, die immer wie<strong>der</strong>kehrenden Situa-<br />

tionen des täglichen Dienstes zu meistern, zum an<strong>der</strong>en müssen die <strong>Polizei</strong>beam-<br />

ten auch auf sehr seltene, aber extrem gefährliche o<strong>der</strong> schwierige Situationen<br />

vorbereitet werden.<br />

Die Trainer <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> müssen sich in jedem Seminar mit zwei<br />

Gr<strong>und</strong>konflikten auseinan<strong>der</strong>setzen:<br />

1. Dem Konflikt zwischen den fest verankerten Verhaltensmustern <strong>der</strong> Beamten<br />

<strong>und</strong> dem neuen, angestrebten Verhalten - also mit dem Konflikt<br />

zwischen „Cop Culture“ <strong>und</strong> „Leitbildkultur“, zwischen Routine <strong>und</strong> neuem<br />

Verhalten.<br />

2. Dem Konflikt zwischen <strong>der</strong> Schaffung einer angstfreien Lernumgebung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Notwendigkeit, unter möglichst realitätsnahen Bedingungen zu<br />

trainieren - wozu auch Stress <strong>und</strong> Angst gehören.<br />

Bei <strong>der</strong> Bearbeitung dieser Konfliktfel<strong>der</strong> versagen die Lerntheorien, die in den<br />

80er Jahren die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> bildeten.<br />

In den letzten Jahren hat jedoch die neurobiologisch begründete Kognitionstheorie<br />

<strong>Möglichkeiten</strong> eröffnet, individuelles Lernen besser zu verstehen, zu erklären<br />

<strong>und</strong> auch zu steuern, als das zur Entstehungszeit <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong><br />

möglich war.<br />

Ziel <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> ist es, dauerhafte Verhaltensän<strong>der</strong>ungen in Bereichen<br />

zu erzielen, in denen die meisten Seminarteilnehmer schon über fest ausgeprägte<br />

Verhaltensmuster im Rahmen <strong>der</strong> „Cop Culture“ verfügen. Um den Konflikt<br />

zwischen den fest verankerten Verhaltensmustern <strong>der</strong> Beamten <strong>und</strong> dem neuen,<br />

angestrebten Verhalten aufbrechen zu können, muss man die psychologischen<br />

Mechanismen kennen, die <strong>der</strong> Verhaltensän<strong>der</strong>ung im Erwachsenenalter zugr<strong>und</strong>e<br />

liegen.<br />

So kann <strong>der</strong> Trainer <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> optimale, praxiserprobte <strong>und</strong> offiziell<br />

bestätigte Lösungsvarianten für bestimmte Einsatzsituationen vorstellen <strong>und</strong><br />

darauf hoffen, dass die Seminarteilnehmer schon „einsehen“ werden, dass diese<br />

Verhaltensmuster besser sind als jene, welche sich seit Jahren o<strong>der</strong> Jahrzehnten<br />

in realen Einsätzen immer wie<strong>der</strong> bewährt haben. Die Trainingspraxis hat aber<br />

276<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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