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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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1. Hegemonial in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> ist noch immer die Kriegermännlichkeit. Behr<br />

sieht demzufolge die <strong>Polizei</strong> als eine kriegerische Organisation an. Diese<br />

Kriegermännlichkeit ist subkulturell zwar dominant, aber nicht vorherr-<br />

schend.<br />

2. Vorherrschend in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> sind die Schutzmännlichkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> unauf-<br />

fällige Aufsteiger.<br />

3. Als abweichende Männlichkeitsform, die aber in das bestehende subkul-<br />

turelle System integriert werden kann, nennt Behr als Beispiel die Homo-<br />

sexualität. Gegenüber solch additiven Lebensentwürfen entwickelt sich<br />

eine gewisse Toleranz, solange die dominierenden Lebensentwürfe nicht<br />

infrage gestellt werden.<br />

4. Eine abweichende Männlichkeitsform, die nicht integriert werden kann, da<br />

sie die dominierenden Männlichkeitsentwürfe infrage stellt, verkörpern die<br />

„falschen Idealisten“. (Behr 2000a, S. 16) Solche Alternativen o<strong>der</strong> kon-<br />

kurrierenden Lebensentwürfe werden aber mehrheitlich als Gefahr wahr-<br />

genommen <strong>und</strong> abgewehrt.<br />

Das hegemoniale, wenn auch nicht vorherrschende Männlichkeitsmodell in <strong>der</strong><br />

<strong>Polizei</strong>, ist nach Behr die Krieger-Männlichkeit. Was kann man unter diesem<br />

Männlichkeitsmodell verstehen, <strong>und</strong> warum ist es hegemonial, obwohl es nicht<br />

vorherrschend ist?<br />

Laut Behr beziehen sich die mit diesem Männlichkeitsbild verb<strong>und</strong>enen Konnotationen<br />

„nur in geringem Ausmaß auf die realen Tätigkeiten, in weit größerem Umfang<br />

dagegen auf die Phantasien <strong>und</strong> medialen Konstruktionen, die z.B. mit dem<br />

Begriff Verbrechensbekämpfung assoziiert werden. [...] »cops and robber game«<br />

[...] Die individuelle, aber auch die kollektive Vorstellung vom Beruf wird notwendigerweise<br />

mitkonstituiert durch die Bil<strong>der</strong>, die in <strong>der</strong> Öffentlichkeit über <strong>Polizei</strong><br />

transportiert <strong>und</strong> in ihr informell weitergegeben werden.“ (Behr 2000, S. 87)<br />

Die kulturelle Dominanz <strong>der</strong> Kriegermännlichkeit ist jedoch nicht unumstößlich,<br />

son<strong>der</strong>n sie konkurriert mit <strong>der</strong> Schutzmännlichkeit <strong>und</strong> auch den eher bürokratischen<br />

Männlichkeitsformen in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>. Behr geht jedoch davon aus, dass die<br />

Kriegermännlichkeit weiterhin das kulturelle Leitbild innerhalb <strong>der</strong> „Cop Culture“<br />

ist. Diese Hegemonie ist als „historisch bewegliche Relation“ zu sehen. Die Krie-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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