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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Rolle als „Anreger <strong>und</strong> Verstärker von Lernprozessen sowie Hersteller von Situati-<br />

onen, die zum Lernen aktivieren (Motivator)”. (Tietgens 1992, S. 119 f.) Selbst<br />

wenn <strong>der</strong> Trainer zu bestimmten Inhalten mehr wissen sollte, als je<strong>der</strong> Einzelne in<br />

<strong>der</strong> Gruppe, so wird doch die Gruppe insgesamt immer mehr wissen, als <strong>der</strong> Trai-<br />

ner. Aufgabe des Trainers ist es, dieses Potenzial abzuschöpfen <strong>und</strong> das so gewonnene<br />

Wissen zu strukturieren.<br />

Für die Motivation <strong>der</strong> Teilnehmer während des Seminarverlaufs spielen nach<br />

Tietgens (Tietgens 1992, S. 52) folgende Faktoren eine Rolle: Die Seminarteilnehmer<br />

müssen ein Gefälle des Wissens <strong>und</strong> Könnens feststellen, dessen Verringerung<br />

ihnen subjektiv bedeutsam erscheint, sie müssen eine Beziehung <strong>der</strong><br />

Lerninhalte zu früher Gelerntem <strong>und</strong> zu eigenen Erfahrungen erkennen <strong>und</strong> das<br />

Gelernte muss ihnen zur Lösung konkreter Probleme <strong>und</strong> Aufgaben geeignet erscheinen.<br />

Weiterhin erhöht sich die Motivation, wenn die Teilnehmer an <strong>der</strong> Planung<br />

<strong>und</strong> Gestaltung des Seminars beteiligt werden <strong>und</strong> ihre Lernanstrengungen<br />

von den sozialen Bezugsgruppen - also den an<strong>der</strong>en Gruppenmitglie<strong>der</strong>n, den<br />

unmittelbaren Kollegen <strong>und</strong> den Vorgesetzen - belohnt <strong>und</strong> anerkannt werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Einbeziehung <strong>der</strong> Teilnehmer in die Seminargestaltung bewegt sich <strong>der</strong><br />

Trainer im Spannungsfeld zwischen <strong>der</strong> Notwendigkeit, das Seminar im Vorfeld zu<br />

planen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Notwendigkeit, teilnehmerorientiert zu arbeiten. Dieser Punkt stellt<br />

ein zentrales Problem je<strong>der</strong> Veranstaltung <strong>der</strong> Erwachsenenbildung dar: „Die Entscheidung<br />

bei <strong>der</strong> Vorbereitung, bestimmte Fragen unentschieden zu lassen o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Entschluss, eine Veranstaltung erst zusammen mit den Teilnehmern genauer<br />

vorzubereiten, ist keineswegs mit ‚Teilnehmerorientierung‘ gleichzusetzen. Vielmehr<br />

wirkt sich diese ‚Offenheit‘ als zusätzliche Belastung <strong>der</strong> Teilnehmer mit<br />

Problemen <strong>der</strong> Veranstaltungsvorbereitung aus. Wenn nicht gleichzeitig deutlich<br />

wird, was die Teilnehmer dabei lernen können <strong>und</strong> wie dies als Lernprozeß organisiert<br />

werden kann. Dies allerdings heißt, daß dann die Vorbereitung nur inhaltlich<br />

die Vorentscheidung offen läßt, methodisch hingegen stellt es eine weitreichende<br />

Vorentscheidung dar, die bei <strong>der</strong> Ausschreibung <strong>und</strong> zu Beginn <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

deutlich angesprochen <strong>und</strong> begründet werden muß.” (Schäffter 1984, S. 27 f.)<br />

Zwischen den Zielvorgaben <strong>und</strong> den Teilnehmererwartungen wird es zu Beginn<br />

jedes IF-Seminars Diskrepanzen geben. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollten die Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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