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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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„subjektiven“ Bereich <strong>der</strong> Organisation, die Organisationskultur, gründlich zu un-<br />

tersuchen <strong>und</strong> in die Reformbestrebungen mit einzubeziehen.<br />

Savelsberg stellt bei seiner Untersuchung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Organisationsstruktur<br />

in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> Nordrhein Westfalens bedauernd fest, dass dort die Erkenntnisse<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Organisationstheorie nicht berücksichtigt wurden: „Tatsächlich<br />

wurde ein Konzept erstellt, welches sich weiterhin an dem bürokratischen<br />

<strong>und</strong> zweckrationalen Modell Max WEBERS orientierte <strong>und</strong> weiterführende Erkenntnisse<br />

ignorierte, insbeson<strong>der</strong>e diejenigen, die sich im Rahmen <strong>der</strong> Kulturforschung<br />

ergaben.<br />

Dies erscheint deshalb als ein bemerkenswertes Dilemma, da die <strong>Polizei</strong> als ein<br />

Non-profit-Unternehmen sich an den überwiegend betriebswirtschaftlich ausgerichteten<br />

Erkenntnissen von Profit-Unternehmen orientierte <strong>und</strong> dies durch entsprechende<br />

Zielvorgaben dokumentierte. Dagegen könnte als Einwand vorgebracht<br />

werden, daß das rationale System Max WEBERs keineswegs ein Modell<br />

für ein Profit-Unternehmen sei, son<strong>der</strong>n die Kriterien für ein bürokratisches Modell<br />

erfüllt <strong>und</strong> damit die <strong>Polizei</strong>organisation diesem entspricht. WEBERS idealtypisches<br />

Modell entstand als Weiterentwicklung <strong>der</strong> feudalen Verwaltung nach idealtypischen<br />

Vorstellungen, <strong>der</strong> Urform aller heutigen Verwaltungsstrukturen <strong>und</strong> insofern<br />

liegt die Organisation <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> in <strong>der</strong> Tradition dieses bürokratischen Modells.<br />

Das Dilemma <strong>der</strong> Neuorganisation ergibt sich jedoch aus <strong>der</strong> Vermischung<br />

zweier Modelle, dem bürokratischen Modell WEBERS als gewählte Aufbauorganisation<br />

<strong>und</strong> dem betriebswirtschaftlichen Modell als Leistungs-Effizienz-, Modell.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind diese Modelle nicht kompatibel.“ (Savelsberg 1995, S. 91)<br />

Auch während <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform im Land Brandenburg wurde zwar innerhalb<br />

<strong>der</strong> bestehenden Organisationsform sehr viel verän<strong>der</strong>t, das bürokratische<br />

Modell selbst wurde aber nie in Frage gestellt, sodass sich für die Einschätzung<br />

des Reformerfolges ähnliche Schlussfolgerungen ergeben, wie in Nordrhein-<br />

Westfalen. Beachtenswert ist dabei Savelsbergs Einschätzung, dass die Integration<br />

von Kultur in die Organisationsstrukturen unabdingbare Voraussetzung für das<br />

Gelingen <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform sein muss:<br />

„Eine Funktion von Organisationen besteht in <strong>der</strong> Verarbeitung von Informationen<br />

<strong>und</strong> damit in <strong>der</strong> Reduktion von Unsicherheit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Produktion von Sicherheit.<br />

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Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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