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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Beginn des Reformprozesses nicht unbekannt. So schrieben Korell <strong>und</strong> Liebel<br />

bereits 2000:<br />

"Die neue Verwaltungssteuerung soll die <strong>Polizei</strong> als Disziplinargesellschaft, in <strong>der</strong><br />

alles hierarchisch geregelt ist, zur Kontrollgesellschaft wandeln, in <strong>der</strong> die Kontrolle<br />

indirekt erfolgt. Es wird nicht in die Menschen investiert, son<strong>der</strong>n in die Sache.<br />

Investitionen erfolgen nur dort, wo <strong>der</strong> Erfolg messbar wird. Sicherlich hat die Kameralistik<br />

hierzu einen entscheidenden Beitrag geleistet. Es war in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

einfach, 30.000 neue Planstellen zu proklamieren. Der Beweis <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

brauchte nicht erbracht zu werden. Vermeintliche Defizite im Bereich<br />

<strong>der</strong> inneren Sicherheit genügten als Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong>artiger For<strong>der</strong>ungen.<br />

Die Zuweisung finanzieller Mittel ohne Titelbeschreibung kann nun dazu führen,<br />

dass die personellen Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Sie kann allerdings<br />

auch dazu führen, dass Personal einseitig eingespart wird." (Korell, Liebel<br />

2000, S. 142-143)<br />

Die <strong>Polizei</strong>strukturreform wurde von Anfang an gegen den Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> größten<br />

<strong>Polizei</strong>gewerkschaft – <strong>und</strong> damit sicher auch gegen den Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> meisten<br />

<strong>Polizei</strong>beamten – in die Wege geleitet <strong>und</strong> durchgesetzt. Sicher ließen sich die<br />

organisatorisch- administrativen Maßnahmen auch gegen den Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten<br />

durchsetzen, aber wie sieht es mit solchen angestrebten Verän<strong>der</strong>ungen<br />

wie größerer Bürgernähe <strong>und</strong> höherer Effektivität <strong>der</strong> Arbeit aus, die sich<br />

nicht anweisen lassen, son<strong>der</strong>n die Einsicht, intrinsische Motivation <strong>und</strong> Än<strong>der</strong>ungen<br />

des althergebrachten Verhaltens <strong>der</strong> Beamten erfor<strong>der</strong>n?<br />

Eine Mitarbeiterbefragung <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> zum Verhältnis <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten<br />

zu den Reformzielen ergab folgendes Bild:<br />

- Auf die Frage, ob die Mitarbeiter überwiegend positiv motiviert sind, um die<br />

Reform voranzubringen, antworteten 55,2 % mit „eher nicht“.<br />

- 86,0 % waren <strong>der</strong> Ansicht, dass die Mitarbeiter „eher nicht“ bzw. „überhaupt<br />

nicht“ motiviert seien, um die Reform voranzubringen.<br />

- Bei dieser Einschätzung gab es große Unterschiede zwischen den Beamten<br />

des höheren Dienstes <strong>und</strong> denen des mittleren <strong>und</strong> gehobenen Dienstes. So<br />

glaubten von den Beamten des höheren Dienstes 37,5 %, dass die Mitarbeiter<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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