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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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son<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Entwicklung von Zellen in <strong>der</strong> Biologie, bildet auch die Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong><br />

konstruktivistischen Erkenntnistheorie. Diese wie<strong>der</strong>um ermöglicht wichtige Er-<br />

kenntnisse für den Bereich <strong>der</strong> Erwachsenenbildung, auf die später noch einge-<br />

gangen werden soll. Somit ist Luhmanns Organisationsmodell am ehesten geeig-<br />

net, eine nahtlose Verknüpfung mit den im 5. Kapitel entwickelten pädagogischen<br />

Ansätzen zu gewährleisten.<br />

Luhmann geht davon aus, dass Organisationen geschaffen wurden, um die Komplexität<br />

<strong>der</strong> Umwelt nach spezifischen Zielen zu reduzieren. Organisationen schaffen<br />

also durch ihre Arbeit eine Differenz zwischen ihrer Innenwelt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Außenwelt.<br />

Diese organisatorische Systemgrenze dient als Filter für die Komplexität <strong>der</strong><br />

Außenwelt. Wenn sich nun die Außenwelt verän<strong>der</strong>t, muss die Organisation lernen,<br />

sich anzupassen. Dazu müssen ihre Filter neu justiert werden. Eine solche<br />

„Neujustierung <strong>der</strong> Filter zur Außenwelt“ wird mit <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform angestrebt.<br />

Nur über Lernprozesse kann sich die <strong>Polizei</strong> auf die sich än<strong>der</strong>nden Bedingungen<br />

einstellen <strong>und</strong> sie bewältigen. Gerade im Verlauf einer umfassenden Umstrukturierung<br />

<strong>und</strong> Reform ist die Fähigkeit, zu Lernen, für die Organisation <strong>Polizei</strong><br />

unerlässlich. (vgl. dazu Savelsberg 1995, S. 78) Die Umwandlung <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> zu<br />

einer Lernenden Organisation sollte also nicht nur als eines von vielen Zielen <strong>der</strong><br />

<strong>Polizei</strong>strukturreform betrachtet werden, son<strong>der</strong>n sie ist eine unabdingbare Voraussetzung<br />

für das Gelingen des Reformprozesses.<br />

Als Organisation im Luhmannschen Sinne ist nicht nur die in Organigrammen<br />

festgelegte Struktur <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> zu fassen, denn diese Struktur wird erst durch die<br />

in ihr arbeitenden <strong>Polizei</strong>beamten mit Sinn erfüllt. Nicht die Strukturen als solche,<br />

son<strong>der</strong>n erst die Handlungen o<strong>der</strong> Interaktionen <strong>der</strong> Organisationsmitglie<strong>der</strong> führen<br />

zu Ergebnissen. Organisationen lassen sich somit auch als Interaktionsgebilde<br />

definieren. Interaktionsgebilde sind soziale Systeme <strong>und</strong> ,,von sozialen Systemen<br />

kann man immer dann sprechen, wenn Handlungen mehrerer Personen sinnhaft<br />

aufeinan<strong>der</strong> bezogen werden <strong>und</strong> dadurch in ihrem Zusammenhang abgrenzbar<br />

sind von einer nicht dazugehörigen Umwelt. " (Luhmann 1991a, S. 9)<br />

Lernende Organisationen sind also soziale Systeme, die einerseits durch verän<strong>der</strong>te<br />

äußere Bedingungen gezwungen werden, ihr Verhältnis zur „Außenwelt“ neu<br />

zu definieren <strong>und</strong> die an<strong>der</strong>erseits dazu auch bereit <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Lage sind. Das<br />

258<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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