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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Verhaltensweisen ersetzen. Es stellt sich also die Frage, welches methodische<br />

Instrumentarium zur Verfügung steht, um entsprechenden Verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />

zu erreichen.<br />

Die Analyse des Einsatzgeschehens zeigt, dass die praktische Erfahrung zu den<br />

größten Lerneffekten führt. Deshalb müssen in den Seminaren <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> konkrete Erfahrungen einzelner <strong>Polizei</strong>beamter aufgegriffen <strong>und</strong> auch<br />

für die an<strong>der</strong>en Seminarteilnehmer nutzbar gemacht werden. Um zu vermeiden,<br />

dass aus solchen Einzellfällen falsche Schlussfolgerungen gezogen werden, müssen<br />

im Seminar auch Trainingssituationen geschaffen werden, in denen die<br />

Zweckmäßigkeit <strong>der</strong> vorgestellten Handlungsmuster überprüft werden kann <strong>und</strong><br />

gegebenenfalls neue Handlungsmuster erarbeitet werden können.<br />

Um bei den <strong>Polizei</strong>beamten dauerhafte Verhaltensän<strong>der</strong>ungen in Richtung „Leitbildkultur“<br />

erreichen zu können, müssen auch die Ergebnisse neurophysiologischer<br />

Forschungen mit in Betracht gezogen werden (vgl. 5.1 <strong>und</strong> 5.2.). Diese Forschungen<br />

geben wichtige Impulse für die Weiterentwicklung <strong>und</strong> Gestaltung <strong>der</strong><br />

<strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong>.<br />

So zeigen die Ergebnisse <strong>der</strong> neurobiologisch begründeten Kognitionstheorie,<br />

dass es – zumindest bei Erwachsenen - unmöglich ist, Einsichten verbal zu vermitteln<br />

<strong>und</strong> Verhaltensän<strong>der</strong>ungen durch rationale Überzeugungsarbeit zu erreichen.<br />

Deshalb muss <strong>der</strong> Trainer im Seminar <strong>der</strong> integrierten <strong>Fortbildung</strong> Bedingungen<br />

schaffen, die es ermöglichen, dass die Seminarteilnehmer durch eigene<br />

Erfahrung zu den gewünschten Einsichten <strong>und</strong> Verhaltensän<strong>der</strong>ungen kommen.<br />

Dazu ist es nötig, zwei Ebenen <strong>der</strong> Seminare <strong>der</strong> integrierten <strong>Fortbildung</strong> zu unterscheiden:<br />

die Ebene <strong>der</strong> Realsituation, für die trainiert werden soll, <strong>und</strong> die<br />

Ebene <strong>der</strong> Seminarsituation, in <strong>der</strong> dieses Training stattfindet. Dabei muss <strong>der</strong><br />

Trainer auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> zu trainierenden Realsituation Stress - in Form von<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, Furcht <strong>und</strong> auch Angst - gezielt in einzelnen Trainingssequenzen<br />

nutzen, um Verhaltensän<strong>der</strong>ungen zu erreichen. Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Seminarsituation<br />

muss er dagegen eine angstfreie Lernumgebung schaffen. Die Aufgabe<br />

des Trainers ist es, zwischen diesen beiden Ebenen die Balance zu halten.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte bereits im Vorfeld, bei <strong>der</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> Gruppen,<br />

darauf geachtet werden, dass sie nicht nur aus <strong>Polizei</strong>beamten einer Organisati-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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