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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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dungsfel<strong>der</strong>n. Unter den anthropologischen Voraussetzungen werden jene Fakto-<br />

ren verstanden, die <strong>der</strong> Mensch (Schüler <strong>und</strong> Lehrer) in eine unterrichtliche Situa-<br />

tion einbringt (Alter, Geschlecht, Interesse, Leistungsfähigkeit, Einstellungen<br />

usw.). Unter sozial-kulturellen Voraussetzungen versteht man die Daten <strong>der</strong> gege-<br />

benen Situation, die Gruppenzusammensetzung mit all ihren Erscheinungsformen<br />

<strong>und</strong> Ausprägungen, den gesellschaftliche Druck auf die Lehr- <strong>und</strong> Lernsituation,<br />

Lehrpläne, Ausleseverfahren usw. (Kuse 1990, S. 42) Bei <strong>der</strong> praktischen Semi-<br />

narplanung im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> werden die gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen völlig vernachlässigt. Die Bedingungsfel<strong>der</strong> werden nur im<br />

engsten Rahmen, etwa in Bezug auf Ausstattung <strong>der</strong> Räume <strong>und</strong> Zusammenset-<br />

zung <strong>der</strong> Seminarteilnehmer analysiert.<br />

Bei <strong>der</strong> didaktisch-methodische Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> wurden<br />

auch die drei Klassen von Lernintentionen berücksichtigt, welche die Berliner<br />

Schule unterscheidet:<br />

1. Die kognitive Dimension (Kenntnisse, Erkenntnisse, Überzeugung)<br />

2. Die pragmatische Dimension (Fähigkeit, Fertigkeit, Gewohnheit)<br />

3. Die emotionale Dimension (Anmutung, Erlebnis, Gesinnung)<br />

Diese Dimensionen sollen „nach dem Gesetz <strong>der</strong> permanenten Induktion über die<br />

Qualitätsstufen Anbahnung, Entfaltung, Gestaltung zur Daseinserhellung, Daseinserfüllung<br />

<strong>und</strong> Daseinsbewältigung als lebenslanger Prozess <strong>der</strong> Entfaltung<br />

menschlicher Existenz [führen].“ (Kuse 1990, S. 40 f.)<br />

In <strong>der</strong> konkreten Planung des IF-Seminars konzentriert sich Kuse aber im Wesentlichen<br />

auf die Stoffvermittlung:<br />

„Die Kernfrage aller Überlegungen zum Stoff lautet: Was hat <strong>der</strong> Schüler optimal<br />

zu lernen, sodass er mit dem Gelernten (im Sinne gesellschaftlicher Übereinkünfte<br />

– Richtlinien) etwas anfangen kann? Danach ist Unterricht nur sinnvoll, wenn er<br />

die Frage nach dem ‚Wie‘ <strong>und</strong> ‚Wozu‘ beantwortet“ (Kuse 1990, S. 41)<br />

Um den Anfor<strong>der</strong>ungen des Didaktikmodells <strong>der</strong> Berliner Schule gerecht werden<br />

zu können, muss es also jemanden geben, <strong>der</strong> weiß, welcher Lehrstoff für die <strong>Polizei</strong>beamten<br />

„optimal“ ist <strong>und</strong> mit dem <strong>der</strong> Beamten in <strong>der</strong> polizeilichen Praxis „im<br />

Sinne gesellschaftlicher Übereinkünfte <strong>und</strong> Richtlinien“ etwas anfangen kann. In<br />

202<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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