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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Schacht u.a. 2003, S. 101) Daraus lässt sich für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong><br />

schlussfolgern, dass eben keine starren Abläufe trainiert werden dürfen, son<strong>der</strong>n<br />

die Trainingssituationen sehr flexibel gestaltet werden müssen.<br />

Einige Beamte äußerten die Ansicht, dass Eigensicherung beson<strong>der</strong>s in Situatio-<br />

nen hoher Komplexität <strong>und</strong> emotionaler Erregung nur schwer umsetzbar sei. Des-<br />

halb könnten die entsprechenden Regeln oftmals nicht berücksichtigt werden. Ein<br />

wichtiges Charakteristikum von Angriffssituationen scheint bei einigen Beamten<br />

zusätzlich eine vorübergehende Handlungsunfähigkeit zu sein. Diese Beamten<br />

gaben an, dass <strong>der</strong> Überraschungseffekt bei ihnen zu einer „Schocksek<strong>und</strong>e" <strong>und</strong><br />

vorübergehenden „Blockaden" führte. (Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a. 2003, S.<br />

93) Die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> steht somit vor <strong>der</strong> Aufgabe, die <strong>Polizei</strong>beamten zu<br />

befähigen, auch unter größtem Stress handlungsfähig zu bleiben. Um das zu er-<br />

reichen, ist es nötig, auch die neurophysiologischen Vorgänge in die Betrachtung<br />

mit einzubeziehen, die in überraschenden Situationen zu „Schocksek<strong>und</strong>en“ <strong>und</strong><br />

„Blockaden“ führen, um Mittel finden zu können, diese Erscheinungen durch Trai-<br />

ning zu minimieren.<br />

Die Regeln <strong>der</strong> Eigensicherung geraten häufig in Konflikt mit:<br />

- <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach Bürgernähe,<br />

- dem von den Vorgesetzten <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>führung gefor<strong>der</strong>tem effizienten<br />

Handeln,<br />

- den Regeln <strong>der</strong> „Cop Culture“ <strong>und</strong><br />

- den eigenen Erfahrungen. (vgl. Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a. 2003, S.<br />

105)<br />

Die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> muss in <strong>der</strong> Lage sein, die Beamten zu einem schnellen<br />

<strong>und</strong> instinktiven Handeln zu befähigen. Stresssituationen in Angriffssituationen<br />

lassen häufig keine langen Überlegungen zu, jedoch wird auch hier korrektes Verhalten<br />

von den <strong>Polizei</strong>beamten erwartet. (Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a. 2003,<br />

S. 93)<br />

Folgt man den Ergebnissen <strong>der</strong> KfN-Studie, so ergeben sich aus ihr drei Aufgaben<br />

für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong>, um <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung nach einer Verbesserung des<br />

Eigensicherungsverhaltens <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten gerecht werden zu können, ohne<br />

178<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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