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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Als schwierig erweist sich beim IF-Training jedoch, dass sowohl viele Seminarteil-<br />

nehmer als auch einige <strong>der</strong> IF-Trainer noch das durch die Schule <strong>und</strong> den Dienst-<br />

unterricht geprägte Bild vom „richtigen Rechtsunterricht“ im Hinterkopf haben.<br />

Wenn <strong>Polizei</strong>beamte hören, dass im Rahmen des IF-Seminares Eingriffsrecht<br />

vermittelt werden soll, denken sie sofort an die gewohnten Unterrichtsformen. Die-<br />

se Erwartungen werden von den Teilnehmern oft zum Ausdruck gebracht <strong>und</strong> von<br />

vielen Trainern gerne aufgegriffen. Für die Gruppe bietet das den vermeintlichen<br />

Vorteil, dass sie sich nicht aktiv mit <strong>der</strong> Thematik auseinan<strong>der</strong> setzen muss. Dem<br />

Trainer gibt es die Möglichkeit, mit seinem Wissen zu „glänzen“ <strong>und</strong> sich gegen-<br />

über <strong>der</strong> Gruppe zu „produzieren“. Sicher wird dadurch nicht <strong>der</strong> ursprünglich mit<br />

dem Fachsegment „Eingriffsrecht“ angestrebte Lerneffekt erreicht. Da dieses Vor-<br />

gehen aber dem gewohnten Schema des Rechtsunterrichts entspricht, fallen die<br />

Rückmeldungen <strong>der</strong> Gruppen positiv aus, was die Trainer bestärkt, weiter mit die-<br />

ser Methodik zu arbeiten.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> sechs Fachsegmente <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> hat sich in fast<br />

zwanzig Jahren Trainingspraxis bewährt. Mit diesen Segmenten werden die Trainingsbereiche<br />

erfasst, die für <strong>Polizei</strong>beamte wichtig sind o<strong>der</strong> wichtig werden können.<br />

Allerdings ist es notwendig, die Inhalte <strong>der</strong> einzelnen Fachsegmente zu aktualisieren<br />

<strong>und</strong> ihre Darbietung auf den aktuellen Stand <strong>der</strong> Erwachsenenbildung zu<br />

bringen. Diese Fachsegmente haben ihren Ursprung jedoch in recht unterschiedlichen<br />

Bereichen. Zwei wurden aus - vorher bereits in <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> im öffentlichen<br />

Leben erfolgreich eingesetzten - psychologisch orientierten Programmen<br />

entwickelt, vier davon haben jedoch einen polizeispezifischen Ursprung. Bereits<br />

die psychologisch orientierten Trainingsprogramme weisen deutliche Unterschiede<br />

in ihren methodisch-didaktischen Gr<strong>und</strong>lagen auf. Die polizeispezifischen Elemente<br />

beruhen auf Lehrformen, die <strong>der</strong> klassischen Militärausbildung (Drill <strong>und</strong><br />

Übungen), dem Sporttraining <strong>und</strong> dem Schul- bzw. Hochschulunterricht entlehnt<br />

wurden. Die Unterteilung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> in die sechs Fachsegmente<br />

ist durchaus sinnvoll, ihre angestrebte „Integration“ – also nahtlose Verknüpfung<br />

innerhalb eines einheitlichen didaktisch-methodischen Rahmens - wurde aber bisher<br />

noch nicht erreicht. Das Ziel, diese Fachsegmente unter einem Dach zu vereinen,<br />

erfor<strong>der</strong>t einen übergreifenden, verbindenden Rahmen.<br />

198<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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