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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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en Gegenstand durch die Ergebnisse <strong>der</strong> Neurobiologie in Frage gestellt werden.<br />

Gefragt werden müßte auch, inwieweit die interdisziplinäre Orientierung <strong>der</strong> Er-<br />

wachsenenbildung heute um die evolutionsbiologische Perspektive erweitert wer-<br />

den muß.“ (Arnold, Siebert 1995, S. 20 f.)<br />

Diese Perspektiverweiterung wurde umso nötiger, je deutlicher die herkömmlichen<br />

Lerntheorien <strong>und</strong> Didaktikmodelle in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung ihre Schwächen<br />

offenbarten. Diese zeigten sich auch in den Schwierigkeiten <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> Fort-<br />

bildung, praxisrelevante Verhaltensän<strong>der</strong>ungen bei <strong>Polizei</strong>beamten zu erreichen.<br />

Natürlich hatte die Erwachsenenbildung auch vor <strong>der</strong> Beschäftigung mit konstruk-<br />

tivistischen Theorien Erfolge aufzuweisen, doch war die Erwachsenenbildung ge-<br />

rade dort erfolgreich, wo sie die gleichen Gr<strong>und</strong>sätze vertrat, wie die konstruktivis-<br />

tische Didaktik, beson<strong>der</strong>s in Kommunikationsseminaren (Watzlawick u.a. 1974,<br />

Watzlawick u.a. 1988, Watzlawick 1992, Schulz von Thun 1981) <strong>und</strong> Veranstal-<br />

tungen, in denen die Prinzipien <strong>der</strong> Themenzentrierten Interaktion (TZI) genutzt<br />

wurden (Cohn 1991).<br />

Entsprechende Modelle wurden auch erfolgreich in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong><br />

umgesetzt (vgl. 4.2). In diesem Sinne stellt auch Siebert fest: „Uns scheint deshalb<br />

auch unter konstruktivistischer Perspektive keine spektakuläre Neukonzipierung<br />

<strong>der</strong> Erwachsenenbildung <strong>und</strong> ihrer Wissenschaft ‚anzustehen‘. Es scheint vielmehr<br />

so zu sein, daß insbeson<strong>der</strong>e durch die erkenntnistheoretischen Beiträge des Ra-<br />

dikalen Konstruktivismus <strong>und</strong> <strong>der</strong> konstruktivistisch-systemischen Therapieansät-<br />

ze <strong>der</strong> Palo Alto-Gruppe (Paul Watzlawick u.a.) sich einiges von den Ergebnissen<br />

<strong>und</strong> Denkfiguren <strong>der</strong> erwachsenenpädagogischen Diskussion <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

noch präziser formulieren <strong>und</strong> hinsichtlich <strong>der</strong> didaktischen Implikationen noch<br />

‚radikaler‘ fassen läßt.“ (Siebert 1992, S. 55)<br />

Die konstruktivistische Lerntheorie hat gerade für die Erwachsenenbildung eine<br />

große Bedeutung. „Einiges spricht dafür, daß das Abbildungslernen, das rezeptive<br />

Lernen vorgegebener Inhalte, das Lernen am Modell, das Imitationslernen <strong>und</strong><br />

Reiz-Reaktionskonditionierungen bei Kin<strong>der</strong>n eine größere Rolle spielen als bei<br />

Erwachsenen. [...] Die höchste Entscheidungs- <strong>und</strong> Kontrollinstanz des Gehirns ist<br />

offenbar die eigene Erfahrung, wobei diese Erfahrung wie<strong>der</strong>um Resultat einer<br />

Wirklichkeitskonstruktion ist. Eine wichtige pädagogische Kompetenz ist demzu-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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