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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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erwartet <strong>und</strong> sich keine effektive Bewältigungshandlung zutraut. Es kommt zu<br />

Selbstzweifeln <strong>und</strong> die eigenen Fähigkeiten zur Problembewältigung werden zu<br />

gering eingeschätzt. Dies führt zu einer verringerten Motivation, sich <strong>der</strong> bedrohli-<br />

chen Situation zu stellen. (Heckhausen 1980) Angst setzt sich aus denjenigen<br />

kognitiven <strong>und</strong> emotionalen Elementen zusammen, die unmittelbar im Anschluss<br />

an eine Bedrohungseinschätzung auftreten. Die Besorgtheit stellt die kognitive<br />

Komponente <strong>der</strong> Angst dar. Die kognitiven Reaktionen auf eine als bedrohlich<br />

empf<strong>und</strong>ene Reaktion sind psychologisch bedeutsamer als die physiologische<br />

Reaktion des Körpers, wie Zittern, Schweißbildung, gesteigerte Herzfrequenz<br />

usw.. (Schwarzer 1986, S. 50) Es ist aber für den <strong>Polizei</strong>beamten wichtig, auch<br />

diese physiologische Erregung wahrzunehmen <strong>und</strong> zu interpretieren, denn von <strong>der</strong><br />

Interpretation dieser Erregung hängt es ab, wie weit er in <strong>der</strong> Lage ist, die Situati-<br />

on zu meistern.<br />

Die emotionale Komponente <strong>der</strong> Angst wird als Aufgeregtheit bezeichnet.<br />

(Schwarzer 1986, S. 50) Von dieser spricht man, wenn die physiologischen Begleiterscheinungen<br />

<strong>der</strong> Angst – also die Anzeichen einer physiologischen Stressreaktion<br />

- als „ängstliche Erregung“ wahrgenommen werden. Der Grad dieser Aufgeregtheit<br />

hängt in erster Linie von <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> wahrgenommenen physiologischen<br />

Reaktion des eigenen Körpers ab, nicht von <strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> Reaktion<br />

selbst. „Entscheidend an <strong>der</strong> Aufgeregtheit ist, daß die Person die Anzeichen von<br />

körperlicher Erregung als eine Information dafür nimmt, daß sie die Situation nicht<br />

unter Kontrolle bringen kann. Anstatt eine Erregung z.B. als produktive Energie<br />

o<strong>der</strong> als Reaktionsbereitschaft zu interpretieren, sieht <strong>der</strong> Ängstliche in ihr nur die<br />

körperlichen Symptome seines Versagens o<strong>der</strong> seiner Hilflosigkeit, was zu einer<br />

Steigerung von Besorgtheit, also Angst führt.“ (Schwarzer 1986, S. 50)<br />

Vom Begriff „Angst“ wird <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> „Furcht“ abgegrenzt. Furcht wird als eine<br />

spezifische motorische, physiologische <strong>und</strong> subjektive Reaktion bei Identifikation<br />

<strong>der</strong> Gefahr <strong>und</strong> bei Auslösung <strong>der</strong> entsprechenden Bewältigungsreaktionen verstanden.<br />

(Bierbaumer, Schmidt 1996, S. 652) Bei <strong>der</strong> Furcht kommt es also – wie<br />

bei <strong>der</strong> Angst – zu einer physiologischen Stressreaktion. Die bedrohliche Situation<br />

wird aber, im Gegensatz zur Angst - gr<strong>und</strong>sätzlich als zu bewältigend angesehen.<br />

Angst <strong>und</strong> Furcht können nahtlos ineinan<strong>der</strong> übergehen, wenn sich die subjektive<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Bewältigungsmöglichkeiten verän<strong>der</strong>t.<br />

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Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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