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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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isher auf ein reflexives Lernen gerichtet sein, das den Einzelnen in die Lage ver-<br />

setzt, die Strukturen, Charakteristika <strong>und</strong> Risiken von kommunikativer <strong>und</strong> interkul-<br />

tureller Verständigung zu erkennen <strong>und</strong> sein eigenes Verhalten entsprechend zu<br />

kontrollieren. Trainiert werden müssen demzufolge Fähigkeiten zur Metakommunikation<br />

<strong>und</strong> zur kulturellen Selbstdistanzierung (Arnold, Gönner 1990). Gerade<br />

die „Fähigkeit zur kulturellen Selbstdistanzierung” (Arnold, Siebert 1995, S. 142 f.),<br />

ist dabei als Schlüsselqualifikation – nicht nur für <strong>Polizei</strong>beamte - anzusehen.<br />

Die herrschaftsfreie Diskussion von Gruppen mit <strong>Polizei</strong>beamten aus den verschiedensten<br />

Bereichen, stellt eine gute Voraussetzung für die Annäherung bei<strong>der</strong><br />

<strong>Polizei</strong>kulturen dar. Dieser bildet eine unabdingbare Voraussetzung für die Überwindung<br />

<strong>der</strong> Spaltung <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> in zwei Kulturen <strong>und</strong> die Herausbildung einer<br />

einheitlichen <strong>Polizei</strong>kultur, die sowohl praxisrelevante Handlungsmuster für den<br />

täglichen Dienst <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten zur Verfügung stellt, als auch den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an eine mo<strong>der</strong>ne <strong>Polizei</strong> – wie sie im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform<br />

definiert wurden – gerecht wird. Dabei gilt es allerdings, einige Beson<strong>der</strong>heiten zu<br />

beachten: „Wer sich von Gruppen eine Steigerung <strong>der</strong> Entscheidungsqualität erhofft,<br />

<strong>der</strong> sollte also dafür sorgen, dass diese Gruppen durch hohe Meinungsvielfalt<br />

gekennzeichnet sind. Darüber hinaus muss man natürlich dafür Sorge tragen,<br />

dass entsprechende Normen etabliert werden, die kritischen Diskurs als wertvoll<br />

<strong>und</strong> zielführend bewerten – denn wenn sich niemand traut zu wi<strong>der</strong>sprechen, weil<br />

alle befürchten, dann schief angesehen zu werden, dann nützt die schönste Mei-<br />

nungsvielfalt nichts.” (Schulz-Hardt 2003, S. 148)<br />

Dieser Gefahr kann nur mit Ambiguitätstoleranz, also einer „Haltung, die Wi<strong>der</strong>sprüchliches<br />

nebeneinan<strong>der</strong> stehen lassen kann” (Keupp 1988, S. 432) entgegengewirkt<br />

werden. Die Sozialisation <strong>und</strong> die Ausbildung innerhalb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> trug<br />

bisher aber wenig dazu bei, eine <strong>der</strong>artige Toleranz herauszubilden. (vgl.<br />

Konferenz <strong>der</strong> Rektoren 1998, Weidmann 2001, S. 121 ff.) Da im Rahmen <strong>der</strong><br />

Ausbildung des <strong>Polizei</strong>nachwuchses die Trennung von „Cop Culture” <strong>und</strong> „Leitbildkultur”<br />

weiterhin konserviert werden, wird die Entwicklung interkultureller Kompetenzen<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>, die eine Verständigung dieser beiden Kulturen<br />

möglich machen, umso nötiger.<br />

350<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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