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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Auch kann es organisatorisch nicht sichergestellt werden, dass die <strong>Polizei</strong>beam-<br />

ten, die ein bestimmtes Tagesseminar besuchen, vorher bereits das entsprechen-<br />

de Wochenseminar besucht haben. Die Tagesseminare müssen demnach so ges-<br />

taltet werden, dass sie auch für Teilnehmer nutzbringend sind, die noch nicht an<br />

dem entsprechenden Wochenseminar teilgenommen haben.<br />

Wegen <strong>der</strong> geringeren Zeitdauer des Tagesseminars kann dort nicht das gesamte<br />

methodische Instrumentarium genutzt werden, das dem Trainer im<br />

Wochenseminar zur Verfügung steht. So lassen sich im Tagesseminar die<br />

gruppendynamischen Prozesse weniger steuern als im Wochenseminar, zumal<br />

zum Training meist komplette Dienstschichten mit fest gefügten Gruppenstrukturen<br />

erscheinen. Gemischte Gruppen sind eher selten, <strong>und</strong> die im Seminar zur<br />

Verfügung stehende Zeit reicht für die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bestehenden<br />

Gruppenstrukturen nicht aus. In den maximal achtstündigen Tagesseminaren ist<br />

auch nur eine kurze Motivationsphase möglich, da die wenige zur Verfügung stehende<br />

Zeit weitgehend für ein effektives Training genutzt werden muss. Demzufolge<br />

können Realsituationen nicht so detailliert erarbeitet werden, wie im Wochenseminar,<br />

son<strong>der</strong>n oft müssen durch die Trainer konkrete Trainingsinhalte vor-<br />

gegeben werden.<br />

Wenn auch die Motivationsmöglichkeiten im einzelnen Tagesseminar zeitlich recht<br />

beschränkt sind, so bieten die Tagesseminare doch den Vorteil, dass sie von den<br />

<strong>Polizei</strong>beamten viermal im Jahr besucht werden sollen. Somit können die einzelnen<br />

Seminare systematisch aufeinan<strong>der</strong> aufbauen. Der Motivation <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

kann in den ersten Seminaren eines Themenblocks mehr Zeit gewidmet werden,<br />

während man sich in den Folgeveranstaltungen stärker auf das praktische Training<br />

konzentrieren kann. Die regelmäßige Teilnahme an den Tagesseminaren<br />

führt dazu, dass die Gr<strong>und</strong>abläufe den Teilnehmern bekannt sind <strong>und</strong> bestimmte<br />

Handlungsabläufe regelmäßig wi<strong>der</strong>holt werden können. Das ist beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />

da ohne ständige Wie<strong>der</strong>holung wichtige psychomotorischen Fähigkeiten, wie<br />

z.B. das Anlegen <strong>der</strong> Handfessel, die Durchsuchung einer Person o<strong>der</strong> das Ansetzen<br />

eines Armhebels, schnell verloren gehen. So zeigte eine Studie, dass zwei<br />

Jahre nach dem Erlernen dieser Techniken nur noch 31 – 36 % davon anwendbar<br />

sind, wenn kein regelmäßiges Training erfolgt. (McKee 2000)<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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