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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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letzt o<strong>der</strong> getötet werden <strong>Polizei</strong>beamte jedoch überproportional häufig in Situatio-<br />

nen, von denen sie glauben, sie mit Hilfe <strong>der</strong> üblichen Routinen problemlos abar-<br />

beiten zu können. Ziel <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> muss es demzufolge sein, die<br />

Beamten auf das Auftreten unvorhersehbarer Situationen aus alltäglichen Routi-<br />

nen heraus vorzubereiten.<br />

- Die Analyse <strong>der</strong> Lagebil<strong>der</strong> zeigt, dass die <strong>Polizei</strong>beamten im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> beson<strong>der</strong>s auf Situationen vorbereitet werden müssen,<br />

a) die vollkommen ungewohnt sind <strong>und</strong> für die demzufolge keine Verhaltensmuster<br />

existieren,<br />

b) die an sich Routinehandlungen darstellen, aber plötzlich einen ungewohnten<br />

Verlauf nehmen können <strong>und</strong><br />

c) die zwar relativ häufig auftreten, aber für die die Streifenbeamten nicht<br />

ausreichend trainiert sind, bzw. für die <strong>der</strong> Einsatz von Spezialkräften<br />

vorgesehen ist.<br />

Einsätze, mit denen die <strong>Polizei</strong>beamten am häufigsten zu tun haben, stellen oft<br />

keine fortbildungsrelevanten Schlüsselsituationen dar, son<strong>der</strong>n sie lassen sich mit<br />

reiner Routine erledigen. So stellen – gemäß <strong>der</strong> Lagebil<strong>der</strong> des beispielhaft untersuchten<br />

<strong>Polizei</strong>präsidiums - die Aufnahme <strong>und</strong> Bearbeitung von Diebstahlsanzeigen,<br />

die Beendigung von Ruhestörungen <strong>und</strong> die Aufnahme von Anzeigen zu<br />

Sachbeschädigungen die bei weitem häufigsten Einsatzarten dar, gefolgt von <strong>der</strong><br />

Begleitung von Schwerlasttransporten <strong>und</strong> <strong>der</strong> Absicherung von Brandstellen mit<br />

nachfolgen<strong>der</strong> kriminaltechnischer Untersuchung. Diese fünf häufigsten Einsatzarten<br />

weisen in den meisten Fällen nur ein geringes Maß an Komplexität auf <strong>und</strong><br />

bergen we<strong>der</strong> ein hohes Gefährdungspotenzial noch eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit,<br />

sodass sie nicht zu den institutionellen Schlüsselsituationen gezählt<br />

werden können. Sie können meist mit einfacher Routine abgearbeitet werden.<br />

Demzufolge müssen nicht die Einsätze, die beson<strong>der</strong>s häufig sind, im Rahmen <strong>der</strong><br />

<strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> trainiert werden, son<strong>der</strong>n jene Einsatzarten, in denen die<br />

<strong>Polizei</strong>beamten Irritationen o<strong>der</strong> Unsicherheiten zeigten o<strong>der</strong> orientierungslos waren.<br />

Dort besteht ein realer <strong>Fortbildung</strong>sbedarf, <strong>der</strong> auch von den <strong>Polizei</strong>beamten<br />

erkannt wird.<br />

Erst an sechster Stelle <strong>der</strong> Statistik folgt eine Einsatzart, bei <strong>der</strong> komplexe Verhal-<br />

172<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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