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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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<strong>der</strong> Aufmerksamkeitsforschung, einen zweckmäßigen methodisch-didaktischen<br />

Rahmen zur Verfügung stellen.<br />

Während die kognitive Psychologie noch davon ausging, dass „Kognition an allem,<br />

was ein menschliches Wesen tun kann”, beteiligt ist, <strong>und</strong> „daß es die kognitive<br />

Psychologie praktisch mit <strong>der</strong> ganzen menschlichen Aktivität zu tun hat” (Neisser<br />

1967, S. 19) zeigte sich inzwischen, dass bei <strong>der</strong> Betrachtung von Lernprozessen<br />

eine Trennung von Kognition <strong>und</strong> Motorik durchaus sinnvoll ist. (vgl. Daugs,<br />

Blischke 1996, S. 13) Kognitive (zentrale) Repräsentationen werden jedoch zur<br />

Steuerung <strong>der</strong> Motorik solange benötigt, wie die Handlungsplanung noch nicht<br />

abgeschlossen ist <strong>und</strong> ggf. weitere Reize einzubeziehen sind, die dann auch im-<br />

mer bewusst repräsentiert werden. (Daugs, Blischke 1996, S. 20)<br />

Auch im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> ist zu berücksichtigen, dass nicht<br />

alles über Kognition erlernbar ist. Für eine getrennte Betrachtung von Kognition<br />

<strong>und</strong> Motorik sprechen auch Erkenntnisse <strong>der</strong> Neurophysiologie. So erscheint die<br />

Annahme paralleler Verarbeitungswege für Bewegungskontrolle mittlerweile<br />

nachweisbar. Auch können kognitive <strong>und</strong> sensomotorische Enkodierungsmechanismen<br />

räumlicher Information neuroanatomisch unterschieden werden. (Paillard<br />

1987). Weiterhin lassen sich „deklarative”, d.h. bewusst zugängliche, <strong>und</strong> „prozedurale”,<br />

also nicht-kognitive Gedächtnisprozesse <strong>und</strong> –systeme unterscheiden.<br />

(Squire et al. 1993)<br />

Ansätze zur Erklärung des motorischen Lernens findet man insbeson<strong>der</strong>e in zwei<br />

Arbeitsrichtungen, die sich bis zum Beginn <strong>der</strong> 90er Jahre gegenseitig weitgehend<br />

ignorierten. Dabei handelt es sich um die ältere, vorrangig sowjetische Tätigkeits<strong>und</strong><br />

Handlungstheorie <strong>und</strong> um die neuere, vorrangig angelsächsische Aufmerksamkeitsforschung.<br />

(Daugs 1993, S. 43) Dass eine effektive Gestaltung des Trainings<br />

von motorischen Abläufen, die zur Gewährleistung <strong>der</strong> Eigensicherung von<br />

jedem <strong>Polizei</strong>beamten beherrscht werden müssen, auch heute noch auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>der</strong> tätigkeits- <strong>und</strong> handlungstheoretischen Ansätze von Meinel <strong>und</strong> Schnabel<br />

(Meinel, Schnabel 1976, Meinel, Schnabel 1987) möglich ist, zeigen die Erfahrungen<br />

des B<strong>und</strong>esgrenzschutzes (Witt 2004). Dort wurde in den letzten Jahren ein<br />

Programm auf dieser Gr<strong>und</strong>lage entwickelt <strong>und</strong> erfolgreich umgesetzt. Von Meinel<br />

<strong>und</strong> Schnabel wurden bereits vor einigen Jahrzehnten die Ergebnisse <strong>der</strong> sowjeti-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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