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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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xiserprobte <strong>und</strong> meist auch praxistaugliche Handlungsmuster bereit. Doch mit die-<br />

sen Routinen kann <strong>und</strong> darf sich die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> nicht zufrieden geben.<br />

Gerade diese Routinen sind es, die zu einem Verhalten führen, das oft <strong>der</strong> Lage<br />

nicht angepasst ist, wodurch immer wie<strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamte <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Personen in<br />

Gefahr gebracht werden. Die neurophysiologischen Gr<strong>und</strong>lagen für die Herausbil-<br />

dung von Routinen wurden bereits betrachtet. „Man tut das, was man bislang am<br />

häufigsten erfolgreich tat (‚frequency gambling‘), <strong>und</strong> man tut das, was man in<br />

ähnlichen Situationen schon mal tat (‚similarity matching‘). Zur Analyse neuer,<br />

komplexer Situationen taugen Routinen aber wenig – hier würde bewusstes Den-<br />

ken gebraucht – wenn man sich bei komplexen Problemen auf Routinen verlässt,<br />

ist man fehleranfälliger, eben weil die Situation neue Lösungen verlangt.”<br />

(Hofinger 2003, S. 132)<br />

Die konkrete Umsetzung <strong>der</strong> oben genannten Schwerpunkte weist für die IF-<br />

Wochenseminare <strong>und</strong> IF-Tagesseminare Beson<strong>der</strong>heiten auf, die in den Abschnitten<br />

6.1.2 <strong>und</strong> 6.1.3 dargestellt werden. Die unterschiedliche Gestaltung von<br />

Tages- <strong>und</strong> Wochenseminaren <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> ist nicht als starres<br />

Schema aufzufassen. Eine getrennte Betrachtung bei<strong>der</strong> Seminarformen <strong>der</strong><br />

<strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> ist dennoch zweckmäßig, da sich beide in wesentlichen<br />

Punkten unterscheiden.<br />

6.1.2 Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> IF-Wochenseminare<br />

Das Wochenseminar ermöglicht ein an<strong>der</strong>es methodischen Herangehen <strong>und</strong> eine<br />

tiefere Bearbeitung eines Sachverhalts, als das im Tagesseminar möglich wäre.<br />

So können im Wochenseminar Prozesse in Gang gesetzt werden, die eine<br />

langfristige Verhaltensän<strong>der</strong>ung in polizeilichen Schlüsselsituationen ermöglichen.<br />

Allerdings werden die Wochenseminare von jedem <strong>Polizei</strong>beamten maximal<br />

einmal im Jahr besucht, sodass <strong>der</strong>artige Veän<strong>der</strong>ungsprozesse dort nur<br />

angeregt, aber nicht dauerhaft begleitet werden können. Somit muss die<br />

Einleitung von eigenständigen Lernprozessen in den Wochenseminaren im<br />

Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> stehen.<br />

In den Wochenseminaren steht sowohl mehr Zeit zur selbstständigen Erarbeitung<br />

von Wissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten als auch für Nutzung gruppendynami-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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