08.01.2013 Aufrufe

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gebrauch deutlich erhöhen.<br />

Voraussetzung für einen sicheren Schusswaffengebrauch in bedrohlichen<br />

Einsatzsituationen ist eine sichere Beherrschung <strong>der</strong> Waffe, auch im Falle möglicher<br />

Fehlerquellen (Ladehemmungen). Es ist auch von Vorteil, „wenn alle möglichen<br />

Gefahrenszenarien durch ein Simulationstraining, wie es das Einsatztraining<br />

vorsieht, vorher antizipiert werden. Dies führt zu einer Stressreduktion im Ernstfall.“<br />

(Hermanutz u.a. 2000, S. 55) Ein so trainierter Schütze muss <strong>der</strong> motorischen<br />

Handhabung <strong>der</strong> Waffe <strong>und</strong> den kognitiven Überlegungen zur Bewältigung<br />

<strong>der</strong> bedrohlichen Situation weniger Aufmerksamkeit zur Verfügung stellen. Die so<br />

freigesetzte Aufmerksamkeitskapazität kann genutzt werden, „um die Gefahrensituation<br />

besser einschätzen zu können <strong>und</strong> um weitere Handlungen zu ermöglichen,<br />

um gezielter die Schusswaffe einsetzen zu können. Dabei spielt die physiologische<br />

Aktivierung wahrscheinlich sogar eine positive Rolle, da die Aufmerksamkeit<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> körperlicher Aktivierung gesteigert wird.“ (Hermanutz u.a.<br />

2000, S. 55)<br />

Diese Ergebnisse sollen nicht nur für das Schießen in Übungssituationen, son<strong>der</strong>n<br />

auch für reale Einsatzsituationen gültig sein: „Wir gehen aufgr<strong>und</strong> unserer Ergebnisse<br />

davon aus, dass durch Einübung <strong>der</strong> ersten beiden Strategien [s.o.] Aufmerksamkeitskapazität<br />

auch im Ernstfall freigehalten wird <strong>und</strong> damit die Gefahrensituation<br />

für die betroffene Person kontrollierbarer wahrnehmbar sein <strong>und</strong> somit<br />

auch das Ziel erreichbarer erscheinen wird, die Situation zu bewältigen.“<br />

(Hermanutz u.a. 2000, S. 55)<br />

Wie bereits weiter oben festgestellt, ist auch die Angst eine spezifische Stressreaktion,<br />

da sie eine Form <strong>der</strong> Reaktion des Körpers auf von außen kommende<br />

Einwirkungen darstellt. Nach Schwarzer ist Angst Besorgtheit (worry) <strong>und</strong> Aufgeregtheit<br />

(emotionality) angesichts von Anfor<strong>der</strong>ungssituationen, die subjektiv als<br />

bedrohlich eingeschätzt werden. (Schwarzer 2000) In Anlehnung an Bierbaumer,<br />

Schmidt 1996) lässt sich Angst auch als diffuse (ungerichtete) peripherpsychologische,<br />

zentralnervöse <strong>und</strong> subjektive Überaktivierung bei <strong>der</strong> Wahrneh-<br />

mung von bedrohlichen Reizen definieren.<br />

Angst führt dazu, dass man besorgt <strong>und</strong> beunruhigt ist, an seinen Fähigkeiten<br />

zweifelt, sich Vorwürfe macht, sich mit an<strong>der</strong>en Menschen vergleicht, Misserfolge<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

289

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!