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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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auf alle äußeren o<strong>der</strong> inneren Bedingungen, welche die Stabilität seiner bisher<br />

ausgebildeten neuronalen Verschaltungen gefährden. Im Rahmen <strong>der</strong> Stressreak-<br />

tion werden vermehrt bestimmte Neurotransmitter <strong>und</strong> Neuromodulatoren ausge-<br />

schüttet, es kommt zu einer Aktivierung bestimmter Hirnbereiche <strong>und</strong> zu einer<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> nutritiven, metabolischen <strong>und</strong> hormonellen Einflüsse auf das<br />

Gehirn. Diese Funktionen dienen in erster Linie <strong>der</strong> Schadensbegrenzung im Sin-<br />

ne einer Notfallreaktion.<br />

Einige <strong>der</strong> in diesem Rahmen stattfindenden Aktivierungsprozesse beeinflussen<br />

das Gehirn aber wesentlich tief greifen<strong>der</strong> <strong>und</strong> nachhaltiger, als das im Rahmen<br />

dieser Notfallreaktion nötig wäre: „Durch ihre Wirkungen auf die Genexpression<br />

neuraler Zellen, auf die Produktion <strong>und</strong> Abgabe von Wachstumsfaktoren, auf das<br />

Anwachsen von dendritischen <strong>und</strong> axonalen Fortsätzen, auf die Ausbildung<br />

dendritischer Spines <strong>und</strong> synaptischer Kontakte werden sie zu Triggern <strong>und</strong> permissiven<br />

Faktoren, die den strukturellen Aus- <strong>und</strong> Umbau von neuronalen <strong>und</strong><br />

synaptischen Verschaltungen selbst noch im erwachsenen Gehirn begünstigen.“<br />

(Huether 1999, S. 277) Das Gehirn ist also nicht nur <strong>der</strong> Ausgangspunkt, son<strong>der</strong>n<br />

auch das wichtigste Zielorgan <strong>der</strong> Stressreaktion. Viele <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong><br />

Stressreaktion ablaufenden biochemischen Prozesse wirken direkt <strong>und</strong> indirekt auf<br />

unser Zentralnervensystem ein. So kann es zu langfristigen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Struktur <strong>und</strong> Funktion neuronaler Verschaltungen im Zentralnervensystem kommen.<br />

(Huether 1999, S. 280)<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann davon ausgegangen werden, dass Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Gehirnrinde<br />

- die zu einer Verhaltensän<strong>der</strong>ung führen - im höheren Alter nicht mehr<br />

so schnell erfolgen, wie in jüngeren Jahren. So haben Untersuchungen (Spitzer<br />

2003a, S. 229) gezeigt, dass sich bei über-40-Järigen nach einer Operation <strong>der</strong><br />

verloren gegangene Tastsinn nur in geringem Maße bessert. Auch die Fähigkeit,<br />

Fremdsprachen zu erlernen, ist schon bei 7, 12 <strong>und</strong> über 17-Jährigen sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägt <strong>und</strong> nimmt mit steigendem Alter weiter ab. Diese zwei Beispiele<br />

aus unterschiedlichen Bereichen des Lernens weisen ähnliche Kurven <strong>der</strong><br />

Abnahme des Lernvermögens auf. „Beide können als Indiz dafür gewertet werden,<br />

dass die Lerngeschwindigkeit in ganz unterschiedlichen Bereichen <strong>der</strong> menschlichen<br />

Gehirnrinde im Laufe des Lebens in ähnlicher Weise abnimmt. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig ist hierbei, dass diese Abnahme nicht erst die 70-Jährigen, son<strong>der</strong>n die 17-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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