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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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minarteilnehmer sammeln muss, ohne sie in Frage zu stellen. Bei <strong>der</strong> Arbeit mit<br />

Realsituationen kommt es also darauf an, eine Situation aus <strong>der</strong> Sicht des <strong>Polizei</strong>-<br />

beamten, <strong>der</strong> sie erlebt hat, zu erfassen. Der Trainer muss demzufolge in <strong>der</strong> La-<br />

ge sein, seine Perspektiven zu wechseln. Er sollte durch intensives Fragen versu-<br />

chen, Verständnislücken zu schließen. (vgl. Wyrwa 1996, S. 204) Auch muss <strong>der</strong><br />

Trainer wissen, dass vieles von dem, was er sagt, für die Seminarteilnehmer eine<br />

an<strong>der</strong>e Bedeutung haben wird, als für ihn selbst. Somit ist es wichtig, möglichst<br />

schnell im Seminar eine gemeinsame Gr<strong>und</strong>lage für die weitere Interaktion zu<br />

schaffen, also Bereiche zu suchen, in denen ein Konsens besteht.<br />

Für die Erarbeitung dieses Sachverhaltes sollte viel Zeit aufgebracht werden. Al-<br />

lein durch die Darstellung <strong>der</strong> selbst erlebten Situation vor <strong>der</strong> Gruppe, die Syste-<br />

matisierung <strong>der</strong> eigenen Gedanken <strong>und</strong> Empfindungen, kann ein Lerneffekt er-<br />

reicht werden. Die Beschreibung einer selbst erlebten Situation hat analytischen<br />

Charakter - noch vor dem Trainingsaspekt steht hier also das Erfahrungslernen,<br />

denn erst wenn Erlebnisse verarbeitet werden, werden daraus Erfahrungen.<br />

(Tietgens 1992, S. 50) Die Beschreibung <strong>der</strong> selbst erlebten Situation stellt also<br />

eine wichtige Möglichkeit dar, um aus Selbsterlebtem überhaupt nutzbare Erfah-<br />

rungen machen zu können. Einer <strong>der</strong> geschil<strong>der</strong>ten Sachverhalte, mit dem das<br />

angestrebte Ziel am ehesten erreicht werden kann – wird vom Trainer <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Gruppe als „Leitsachverhalt” ausgewählt, mit dessen Hilfe die sechs Fachsegmen-<br />

te bearbeitet werden. Dazu wird <strong>der</strong> Sachverhalt zuerst im Rollenspiel so exakt<br />

wie möglich nachgestaltet. Wichtig bei <strong>der</strong> Auswahl des Sachverhaltes ist die ei-<br />

gene Betroffenheit. Es muss sich also um eine Situation handeln, die ein Mitglied<br />

<strong>der</strong> Gruppe o<strong>der</strong> ein Kollege selbst erlebt hat, o<strong>der</strong> die jedem passieren könnte.<br />

3. Reflexionsintervention: Hier muss <strong>der</strong> Trainer den <strong>Polizei</strong>beamten zur Refle-<br />

xion seines Denkens, Fühlens <strong>und</strong> Handelns anregen. Dieser Prozess wurde teil-<br />

weise durch Problemintervention bereits in Gang gesetzt <strong>und</strong> wird jetzt durch das<br />

Feedback <strong>der</strong> Gruppe, <strong>der</strong> Trainer <strong>und</strong> die Rückmeldung <strong>der</strong> Teilnehmer selbst<br />

verstärkt. Die Trainer <strong>und</strong> die Gruppe stellen nun Fragen, mit denen Anregungen<br />

zur Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Gedanken <strong>und</strong> Gefühlen in dieser Situation gegeben<br />

werden sollen. Die Notwendigkeit bestimmter Handlungsabläufe kann dabei<br />

relativiert werden.<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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