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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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erfor<strong>der</strong>lich ist, um einen konstruktiven Dialog auch innerhalb <strong>der</strong> Organisation<br />

<strong>Polizei</strong> in Gang zu bringen, um die Ziele <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform umsetzen zu<br />

können. Auch in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung wird – beson<strong>der</strong>s mit <strong>der</strong> Verbreitung<br />

konstruktivistischer Anschauungen in <strong>der</strong> Erziehungswissenschaft – <strong>der</strong> Begriff<br />

„Interkulturelle Kommunikation“ heute nicht nur auf die Kommunikation mit den<br />

Angehörigen an<strong>der</strong>er Völker o<strong>der</strong> spezifischen Subkulturen bezogen, son<strong>der</strong>n in<br />

einem allgemeineren Sinne gefasst:<br />

So gehen Arnold <strong>und</strong> Siebert (Arnold, Siebert 1995) davon aus, dass Erwachsenenbildung<br />

mit Deutungen <strong>und</strong> Wirklichkeitskonstruktionen zu tun hat, die sich nur<br />

schwer an „objektiven” Maßstäben messen <strong>und</strong> beurteilen lassen:<br />

„Im übertragenen Sinne ist auch die Erwachsenenbildung eine Relativpädagogik.<br />

Sie ist interkulturelle Deutungsarbeit im Sinne einer Differenz (vgl. Schäffter 1994)<br />

<strong>und</strong> Plausibilitätssicherung durch Gespräch, Austausch <strong>und</strong> Verständigung, nicht<br />

durch Defizitabbau, wobei allerdings vorausgesetzt werden muß, daß Verständigung<br />

möglich ist, was unter konstruktivistischer Perspektive ebenfalls problematisiert<br />

werden kann. Der Erwachsenenbildner benötigt für eine solche Erwachsenenbildung<br />

eine ‚Sensibilität für Fremdheit‘ (Schäffter 1985), d.h. einer Kompetenz<br />

zur Relativierung von Deutungen <strong>und</strong> zur Identifizierung von kognitiven Anschließungsmöglichkeiten<br />

zur Entwicklung viabler, d.h. lebenswelttauglicher Deutungsmuster.”<br />

(Arnold, Siebert 1995, S. 145) In diesem Sinne verlangt Lehren in <strong>der</strong><br />

Erwachsenenbildung die didaktische Gestaltung von Verständigungsprozessen,<br />

wobei weitgehend Prinzipien <strong>der</strong> „Interkulturalität” Anwendung finden. Voraussetzung<br />

dafür ist „die Akzeptanz <strong>und</strong> das Produktivwerden gegenseitiger Fremdheit<br />

<strong>und</strong> An<strong>der</strong>sartigkeit.” (Schäffter 1994, S. 6)<br />

Für Siebert ist Erwachsenenbildung gr<strong>und</strong>sätzlich interkulturelle Bildung: „’Interkulturelles<br />

Lernen‘ wird so nicht nur zum Konzept <strong>der</strong> Bildungsarbeit mit Auslän<strong>der</strong>n,<br />

son<strong>der</strong>n zum Paradigma für kommunikative Bildungsarbeit generell” (Siebert<br />

1992, S. 55) Die konstruktivistische Sicht auf die Erwachsenenbildung ermöglichte<br />

die Erkenntnis, dass die Erwachsenenbildung als die Aneignung subjektiver <strong>und</strong><br />

objektiver Wirklichkeit vielfach an<strong>der</strong>en Regeln folgt als denen, die bisher von den<br />

Lerntheorien <strong>und</strong> <strong>der</strong> Didaktik mit ihren universellen Regeln beschrieben wurden.<br />

Ein erstes Arbeitsergebnis dieser Betrachtung war die von Arnold <strong>und</strong> Siebert<br />

346<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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