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Dicionario Etimologico Da Lingua Portuguesa, de Antenor Nascentes

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'die Beziehung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Vólker keineswegs feindliche o<strong>de</strong>r auch nur uni<br />

freundliche<br />

.<br />

telalters,<br />

. chen<br />

<strong>Da</strong>nach<br />

PREFACIO<br />

v<br />

Die Etymologie ist <strong>de</strong>rjenige Teil <strong>de</strong>r Sprachgeschiehte, <strong>de</strong>r. auch ausserhalb<br />

<strong>de</strong>r Fachkreise ein geioisses ínter esse erregt und zwar mit Recht.<br />

Die Frage nach <strong>de</strong>m Ursprung <strong>de</strong>r Wórter und die Beantwortung dieser<br />

Frage befriedigt ein Bedürfniss das tíef im menschlichen Geist liegt, das<br />

Bedürfniss nach <strong>de</strong>r Erkenntniss <strong>de</strong>r Herkunft alies <strong>de</strong>ssen, ivas um und<br />

in uns ist. <strong>Da</strong>zu kommt aber noch ein Weiteres. Die Zusammensetzung <strong>de</strong>s<br />

Wortschatzes spiegelt die ganze kulturelle Entwicklung eiraes Volkes wie<strong>de</strong>r,<br />

alie die verschie<strong>de</strong>nen Einflüsse, die von aussen her eindringen; ein<br />

etymologisches Wórterbuch ermóglicht es also, diese Einflüsse kennen zu lernen.<br />

Ich will das an einigen Beispielen zeigen.<br />

Plinius berichtet, dass die Butter, die die Rómer nicht kannten und<br />

zunachst mit einem griechischen Worte butyrum bezeichneten, von <strong>de</strong>n Lusitaniern<br />

sehr geschátzt wor<strong>de</strong>n sei. Wie sie sie benannten, sagt er lei<strong>de</strong>r<br />

nicht. Aber wenn wir nun heute in port. manteiga eine Bezeichnung fin<strong>de</strong>n,<br />

die alien Versuchen einer Erklarung spottet, so loird man nicht zógem, in<br />

manteiga eben dieses lusitanische Wort zu sehen. — Im Nor<strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

wohnten vor <strong>de</strong>n Rómern die Galler. Nun gab es Kantabrien im Altertum<br />

einen Ort Octavi olea. Gregor von Tours kennt olea ais "Feld", es lebt im<br />

Altfranzbsichen und heute noch artliche ais ouche und ist offenbar dasselbe<br />

wie port. oiga nordspanisch huelga. Obschon die heutigen keltisehen Spraes<br />

nicht mehr besitzen, so kann doch an gallischem Ursprung kein<br />

Zioeifel bestehen. — Neben jugo, <strong>de</strong>ssen u auf eine Beeinflussung durch<br />

die lat. Büchersprache hinweist, steht canga, das wie<strong>de</strong>rum gallisch ist und<br />

also das eigentliche Wort <strong>de</strong>r Bauernsprache war . Bei<strong>de</strong> zusammen zeigen,<br />

dass bei <strong>de</strong>r Romanisierung die gallischen Bauern Ausdrücke, die ihrem engensten<br />

Gedankenkreis angehórten, behalten haben . kann man<br />

schliessen, dass auch seara, in alterer Form senara, gallischen Ursprungs ist.<br />

Nach <strong>de</strong>r Romanisierung kamen die Westgoten und die Sueben. So gross<br />

<strong>de</strong>ren Einjluss auf die Ñamen war, so wenig haben sie sonst <strong>de</strong>n Wortschatz<br />

beeinjlusst. Gasalhado, agasalho und die zugehórige Sippe zeigen uns, dass<br />

; :-<br />

toaren, <strong>de</strong>nn zugrun<strong>de</strong> liegt die gothische Entsprechung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Geselle, wovon Gesellschaft abgleitet ist. Auch laverca ist ein germanisches<br />

Wort, das nur <strong>de</strong>m portugiesischen angehort. Zahlr elche an<strong>de</strong>re<br />

: > wie guardar, guarnecer guerra sind über das ganze romanische Gebiet verbreitet,<br />

so dass man ihre Aujnahme noch in die spatromanische Zeit setzen<br />

muss, sie also streng genommen bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>s germanischen Einflusses<br />

auf die speziell portugiesische Kultur-entwicklung nicht in Betracht<br />

kommen. Aber von Wichtigkeit ist luva, das <strong>de</strong>r gothischen Entsprechung<br />

*<br />

von engl. glove entstammt, wichtig, weil die Entlehnung auf eine germanische<br />

Rechtssitte hinioeist, die sich im Feudalstaate und mi Rittertum noch lang<br />

erhalten hat.<br />

<strong>Da</strong>mit kommt nun zu einer <strong>de</strong>r wichtigsten Kulturstrómungen <strong>de</strong>s Mitdas<br />

<strong>de</strong>r Rittertum. Der Ausgangspunkt ist Frankreich, von da sind<br />

ungemein viele auch sprachliche Elemente nach <strong>de</strong>r iberischen toie nach <strong>de</strong>r<br />

Apenninischen Halbinsel ausgestrómt. Ein Wort wie jardim beruht natürlich<br />

auf germ. garten, aber das anlauten<strong>de</strong> j weist auf Nordfrankreich hin, auf<br />

jene Gartenarchitektur, wie sie im 16 Jahrhunedrt ihren Gipfel fand, <strong>de</strong>ren<br />

Anfange aber bei <strong>de</strong>n Schlóssern <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>lige <strong>de</strong>s Mittelalters liegen. Eines

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