soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

2. Sie soll differenziert alle wesentlichen Ursachen, Bedingungen und Folgen
historischer und gegenwärtiger Sozialpolitikkonzepte und Maßnahmen
untersuchen, und nicht nur diejenigen Ursachen, Bedingungen und
Folgen, die mit dem erwerbswirtschaftlichen Sektor der Gesellschaft zusammenhängen.
3. Sie soll Grundlagen zur konzeptionellen Weiterentwicklung der Sozialpolitik
liefern, und zwar in der Richtung, die auch Böhle für eine Neuorientierung
fordert: Die einzige Chance für die Zukunft der Arbeitsgesellschaft,
und für die Zukunft von Männern und Frauen in ihr, ist eine
radikale Umbewertung und Umorganisation der Erwerbsarbeit und genauso
der unbezahlten Arbeit: Gleichverteilung der reduzierten Volumina
von Erwerbsarbeit, Erweiterung und Gleichverteilung von Möglichkeiten
zu selbstbestimmter Arbeit in familialen, sozialen, kulturellen
und politischen Zusammenhängen. Das muß — bei materieller Grundsicherung
und bei Chancen auch zur Revidierung von individuellen Lebens-
und Arbeitsverteilungskonzepten — für beide Geschlechter, für
alle sozialen Gruppen möglich sein.
LITERATUR
Becker-Schmidt, R., 1983: Arbeitsleben — Lebensarbeit. Konflikte und Erfahrungen
von Lohnarbeiterinnen, Bonn.
Beer, U., 1983: „Marxismus in Theorien der Frauenarbeit. Plädoyer für eine Erweiterung
der Reproduktionsanalyse", in: Feministische Studien 2, S. 136-147.
Kurz-Scherf, I., Stahn-Willig, B., 1981: „Gleiche Arbeit! Gleicher Lohn! - und wer
macht die Hausarbeit? ", in: WSI-Mitteilungen 4.
Weg, M., 1984a: „Dienen und Verzichten: Sozialabbau statt Gleichstellung der Frauen",
in: WSI-Mitteilungen 1.
Weg, M., 1984b: „Sozialabbau und neue Mütterlichkeit: Das Patriarchat verteilt die
Arbeit um", in: MEMO-Forum. Zirkular der „Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik"
Nr. 4, Bremen, Oktober 1984.
Werlhof, C., von, Bennholdt-Thomsen, V., Mies, M., 1983: Frauen, die letzte Kolonie.
Reinbek.
Westphal-Georgi, U., 1982: Der Abbau sozialstaatlicher Maßnahmen in seinen Auswirkungen
auf Mädchen. Expertise zum 6. Jugendbericht, Juni 1982.
Neue familiale Lebensformen als Herausforderung der Soziologie
Helgard Ulshoefer
Lüscher hat ausgeführt, daß sich die gegenwärtig anzutreffende Vielfalt familiärer
Lebensformen auch in einer Normenvielfalt bei den subjektiven
und privaten Perspektiven der einzelnen Menschen niederschlägt. Ich sehe
Lutz (1984): Soziologie und gesellschaftliche Entwicklung.
URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776