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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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gänge auf Strukturen über die Systemeffekte individuellen Handelns erfolgen:<br />

System<br />

Um den skizzierten Ansatz gesellschaftstheoretisch fruchtbar zu machen,<br />

ist es notwendig, ihn sowohl in systematischer Hinsicht weiterzuentwickeln,<br />

wie auch zugleich bezogen auf moderne Gegenwartsgesellschaften zu konkretisieren.<br />

Es gibt auch bereits eine ganze Reihe von Einzelarbeiten <strong>und</strong><br />

38<br />

Forschungsrichtungen, die als Bausteine einer empirisch f<strong>und</strong>ierten Theorie<br />

sozialer Dynamik dienen können. Am ehesten überzeugen dabei vermutlich<br />

historisch gesättigte Monographien, die — im Gegensatz zu den meisten eher<br />

formalen analytischen Ansätzen — jenes Maß an Komplexität erreichen, das<br />

nötig ist, um den Eindruck von Wirklichkeitsnähe zu vermitteln. Ein gutes<br />

Beispiel solcher Monographien ist die neueste Arbeit von Burkart Lutz,<br />

der die Ursachen verschiedener ökonomischer Wachstumsschübe in den<br />

westlichen Industriegesellschaften untersucht hat. Gute empirische Beispiele<br />

speziell für das Wechselspiel zwischen Steuerungsversuchen <strong>und</strong> Ei­<br />

39<br />

gendynamik liefert die Implementationsforschung, wenn sie die Reaktivität<br />

politischer Handlungsfelder aufzeigt, die durch die Veränderung der Handlungssituation<br />

von Gesetzesadressaten <strong>und</strong> Vollzugsträgern entsteht. Reiches<br />

Material bieten auch Untersuchungen über die „Entwicklungsdilem­<br />

40<br />

mas" des Wohlfahrtsstaates sowie die Analysen von komplexen Entscheidungsprozessen,<br />

in denen zwischen dem auslösenden Entscheidungsproblem<br />

41<br />

<strong>und</strong> dem schließlichen Entscheidungsergebnis nur noch eine lockere Beziehung<br />

besteht. Gerade derartigen empirischen Studien fehlt jedoch<br />

42<br />

leicht das generalisierende Element, so daß sie mehr zu unserem Verständnis<br />

einzelner konkreter Abläufe als zur Entwicklung einer über sie hinausgehenden<br />

Theorie beitragen. Was deshalb notwendig erscheint, ist der bewußte<br />

Versuch eines Brückenschlags zwischen historisch gesättigten empirischen<br />

Studien einerseits <strong>und</strong> einer systematischen Weiter<strong>entwicklung</strong> des skizzierten<br />

Paradigmas andererseits. Auch hierzu gibt es bei näherem Zusehen eine<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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