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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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ANMERKUNGEN<br />

1 Vgl. H. Klages: Wertorientierungen im Wandel. Rückblick, Gegenwartsanalyse, Prognosen,<br />

Frankfurt/New York 1984, S. 17 ff.<br />

2 idem, S. 17 ff.<br />

3 idem, S. 85 ff; Hinweise auf die Bedeutung von Werte-Mischungen <strong>und</strong> -Ko<strong>mb</strong>inationen<br />

finden sich auch bei W. Jaide: Wertewandel? Gr<strong>und</strong>fragen zur Diskussion,<br />

Opladen 1983, S. 31 ff.; SINUS-Institut: Die verunsicherte Generation. Jugend <strong>und</strong><br />

Wertewandel, Opladen 1983, S. 28 f.; G. Schmidtchen: Neue Technik — Neue Arbeitsmoral.<br />

Eine sozialpsy chologische Untersuchung über die Motivation in der Metallindustrie,<br />

Köln 1984, S. 62 ff.<br />

4 Vgl. hierzu F. Böltken <strong>und</strong> W. Jagodzinski: „Sek<strong>und</strong>äranalyse von Umfragedaten<br />

aus dem Zentralarchiv: Postmaterialismus in der Krise", in: Information 12 des<br />

Zentralarchivs für empirische Sozialforschung.<br />

5 Vgl. K. Klages <strong>und</strong> W. Herbert: Wertorientierung <strong>und</strong> Staatsbezug. Untersuchungen<br />

zur politischen Kultur in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, Frankfurt/New York<br />

1983, S. 25 ff.<br />

6 Für die Wertforschung ist zu sagen, daß sie das Thema „Bildung <strong>und</strong> Wertwandel"<br />

erst in allerletzter Zeit — in verhältnismäßig seltenen Texten, die bezeichnenderweise<br />

teils noch gar nicht veröffentlicht sind — aufgreift, wobei sie von einer herkömmlicherweise<br />

vorherrschenden sozio-ökonomischen, Einflüsse sozialer Schichtung ins<br />

Zentrum rückenden, den Bildungsprozeß ausklammernden Interpretation des Begriffs<br />

„Bildungsniveau" gehemmt wird.<br />

Die Schul- <strong>und</strong> Hochschulsozialisationsforschung hatte Einflüsse des Bildungsbereichs<br />

auf die Wert- <strong>und</strong> Einstellungs<strong>entwicklung</strong> zwar bereits seit den auf die 30er<br />

Jahre zurückgehenden Bennington College-Studien von Newco<strong>mb</strong> <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

im Auge. Sie scheint aber gerade in letzter Zeit in starke Selbstzweifel darüber zu<br />

verfallen, ob sich die gewonnenen Einzelerkenntnisse zu einem konsistenten Gesamtbild<br />

zusammenfügen <strong>und</strong> ob überhaupt Effekte, die von <strong>gesellschaftliche</strong>n Außeneinflüssen<br />

unabhängig waren, gemessen werden konnten. Thesenhaft formuliert<br />

muß sich diese Forschungsrichtung durch die globale Frage nach dem Zusammenhang<br />

zwischen Bildung <strong>und</strong> Wertwandel überfordert fühlen, da sie von Anfang an<br />

exklusiv auf die Untersuchung von Schüler- <strong>und</strong> Studentenpopulationen abstellte,<br />

sodaß für übergreifende intersektorale Vergleiche <strong>und</strong> für die Kontrolle <strong>gesellschaftliche</strong>r<br />

Außeneinflüsse wenig Platz war.<br />

Die Aussagefähigkeit der Jugendforschung endlich wird erstens dadurch eingeschränkt,<br />

daß die Ursachen für Wert- <strong>und</strong> Einstellungsveränderungen, auf deren Erfassung<br />

an <strong>und</strong> für sich großer Nachdruck gelegt wird, vornehmlich im Spannungsfeld<br />

zwischen Familie, Arbeit <strong>und</strong> Politik gesucht werden. Auch dort, wo Schüler<strong>und</strong><br />

Studentenpopulationen untersucht wurden, wurde der wert- <strong>und</strong> einstellungsverändernde<br />

Einfluß der Bildungsumwelt nur selten thematisiert. Es mag dies daran<br />

liegen, daß „die" Jugend schlechthin immer <strong>und</strong> überall die entscheidende Zielgruppe<br />

der Untersuchungen war <strong>und</strong> daß die Sicht nach , jugendtypischen" Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Verhaltensweisen im Vordergr<strong>und</strong> stand. Es kam aber zweitens hinzu, daß<br />

bei dieser Suche dort, wo differenziert wurde, dem „abweichenden" Verhalten der<br />

Jugend unter Betonung jugendlicher Sub- <strong>und</strong> Gegenkulturen <strong>und</strong> jugendlichen Protestverhaltens,<br />

wie auch jugendlicher Problemgruppen wie z.B. der Arbeitslosen <strong>und</strong><br />

der Alkohol- <strong>und</strong> Drogenabhängigen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde.<br />

Es mag verständlich erscheinen, daß bei einer solchen Themenfokussierung die Beziehung<br />

zwischen Bildung <strong>und</strong> Wertwandel keine besondere Anziehungskraft zu entfalten<br />

vermochte;<br />

vgl. zur Wertforschung: R. Eckert: Selbstthematisierung <strong>und</strong> Möglichkeitshorizonte.<br />

Zur Wirklichkeitskonstruktion im Bildungssystem (unveröffentlichtes Manuskript);<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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