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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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ERGEBNISSE DER FORSCHUNG ÜBER HOCHSCHULEN ALS<br />

GRUNDLAGE HOCHSCHULPOLITISCHER ENTSCHEIDUNGEN -<br />

ERFAHRUNGEN VON HIS<br />

Heinz<br />

Griesbach<br />

1. Einleitung<br />

Hochschulen sind ebensowenig wie das Bildungswesen genuiner Gegenstand<br />

einer Wissenschaft, sondern einer größeren Zahl von Fachdisziplinen. Diese<br />

haben unterschiedliche Erkenntnisinteressen, verschiedene methodische Zugänge<br />

zu den Erfahrungsbereichen <strong>und</strong> verschiedene Absichten der Einordnung<br />

von Erfahrungen in Erkenntnissysteme. Es hat sich gezeigt, daß diese<br />

Zersplitterung der Hochschulforschung auf zahlreiche Fachdisziplinen durch<br />

interdisziplinäre Forschungsansätze nicht überw<strong>und</strong>en werden kann. Das<br />

bedingt nicht nur Hemmnisse in der Kooperation zwischen Wissenschaftssystem<br />

<strong>und</strong> zu beratendem politisch administrativen System, sondern beeinträchtigt<br />

auch die Leistungsfähigkeit der Forschung über Hochschulen hinsichtlich<br />

der Wahrnehmung dieser Beratungsaufgaben. 1<br />

Auf diese Sachverhalte kann hier nicht weiter eingegangen werden. Ich<br />

weise auf sie hin, weil sie Rahmenbedingungen der Institutionen, die sich<br />

mit Forschung über Hochschulen befassen, beschreiben <strong>und</strong> damit auch den<br />

Bewertungsrahmen für deren Leistungsvermögen abgeben.<br />

Forschung über Hochschulen wird an Hochschulen <strong>und</strong> in selbständigen<br />

Einrichtungen durchgeführt. Die Wirksamkeit dieser Institutionen bei der<br />

Beratung ist u.a. abhängig von:<br />

— ihrer Aufgabenstellung,<br />

— den verfügbaren personellen <strong>und</strong> sachlichen Mitteln, verb<strong>und</strong>en durch<br />

interne Organisation, durch die die Leistungsfähigkeit bestimmt wird,<br />

— der Einbindung in das politisch-administrative System, z.B. durch Abhängigkeiten<br />

in der Finanzierung, Besetzung der Gremien usw.,<br />

— der Anerkennung der Leistungen sowohl im wissenschaftlichen als auch<br />

im politisch administrativen Bereich.<br />

Dabei sind der Grad der Unabhängigkeit in der Setzung von Themen, in<br />

der Wahl der Methoden <strong>und</strong> die Erzeugung der notwendigen Resonanz die<br />

wichtigsten <strong>und</strong> zugleich heikelsten Punkte für „politikberatende" Institute.<br />

Wenn — wie es in den Vorbereitungsunterlagen zum 22. Soziologentag<br />

heißt — in Fragen der Politikberatung eine Ernüchterung eingetreten ist, die<br />

gelegentlich schon resignative Züge trägt, so werden die Einrichtungen, die<br />

Forschung über Hochschulen betreiben, davon kaum gleichermaßen betroffen<br />

sein. Lassen Sie mich daher die erwähnten heiklen Punkte in die Mitte<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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