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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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ökonomischer Motor, sondern ebenso Widerstände dagegen führen zu<br />

strukturellen Innovationen. Die Erkenntnis strukturell gegründeter Diskontinuitäten<br />

löst den teleologischen Forschrittsoptimismus ab. Die Evolution<br />

von Gesellschaften kann stoppen, sie ist nicht notwendigerweise ein<br />

auto-poietischer Prozeß. Nichts beleuchtet das deutlicher als das Problem,<br />

ob die zwischennationale Machtbalance heute noch eine Friedensfähigkeit<br />

gewährleisten kann.<br />

In der Diskussion wurde der Beitrag von Burkart Lutz über „Wirtschaftsdualismus<br />

<strong>und</strong> diskontinuierliche Entwicklung als generelle Strukturmuster"<br />

besonders ausführlich diskutiert. Lutz zog Begriffe wie Dualismus,<br />

die gerade auf die Unter<strong>entwicklung</strong> der Dritten Welt gemünzt waren, zur<br />

Erklärung der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands heran. Es schien<br />

uns nicht sinnvoll, diesen Beitrag, der aus der Arbeit an dem gerade fertiggestellten<br />

Buch „Der kurze Traum immerwährender Prosperität — Eine<br />

Neuinterpretation der industriell-kapitalistischen Entwicklung im Europa<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts" berichtete, auf 5 Seiten zusammenzufassen. Dieser<br />

Verzicht fiel uns dadurch besonders leicht, daß sich aus den gemeinsamen<br />

Fluchtpunkten dieses <strong>und</strong> anderer Beiträge eine weitere Publikation ergibt.<br />

In den Beiträgen von Gerd Spittler, Hans-Dieter Evers, Tilman Schiel ebenso<br />

wie in der lebhaften Diskussion zwischen Burkart Lutz <strong>und</strong> Dieter<br />

Senghaas, <strong>und</strong> vorher schon in dem Beitrag von Georg Elwert im Vormittagsplenum,<br />

wurde ein Thema angesprochen, das später in der Sektion<br />

Entwicklungs<strong>soziologie</strong> anhand der Beiträge von Ulrich Menzel, Peter Waldmann<br />

<strong>und</strong> Helmut Asche ausführlicher diskutiert werden sollte: Welches<br />

sind die Bedingungen des Übergangs zur Industrienation, wie lassen sich<br />

Konstellationen des Verharrens in — scheinbaren? — Übergangspositionen<br />

analysieren, inwieweit können wir überhaupt noch einen unilineare Entwicklung<br />

suggerierenden Begriff des Schwellenlandes beibehalten? In dem<br />

Band mit dem Titel „Auf der Schwelle der Entwicklung" werden die genannten<br />

Beiträge in ausführlicher Form nachzulesen sein. Von daher ist es<br />

wohl zu vertreten, daß hier nur um drei Viertel gekürzte Fassungen (ohne<br />

die empirischen Belege) der Vorträge dieser Diskussionsveranstaltung abgedruckt<br />

werden.<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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