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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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zuletzt genannten Gebieten, die Erstellung von Aus- <strong>und</strong> Fortbildungsordnungen<br />

im Vorfelde der politischen Sanktionierung, die Betreuung von<br />

Modellversuchen bilden nach wie vor Schwerpunkte der Institutsarbeit.<br />

So ist gerade vor kurzem mit der Durchführung der umfangreichen vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft geförderten Modellreihe<br />

„Neue Technologien in der beruflichen Bildung" im B<strong>und</strong>esinstitut begonnen<br />

worden. Dem Institut obliegt die inhaltliche Vorbereitung <strong>und</strong> die fachliche<br />

Betreuung des Modellversuchsprogramms.<br />

Das neue Aufgabenfeld des Institutes, die 'Planungsforschung' ist durch<br />

§ 5 Abs. 1 <strong>und</strong> 2, des AP1FG bzw. durch den identischen Wortlaut bei seinem<br />

Rechtsnachfolger im Berufsbildungsförderungsgesetz (BerBiFG) im<br />

§ 2 Abs. 1 <strong>und</strong> 2 beschrieben. Dabei wird der spezifische Datenbedarf im Absatz<br />

2 umrissen:<br />

„Die Berufsbildungsplanung hat insbesondere dazu beizutragen, daß die Ausbildungsstätten<br />

nach Art, Zahl, Größe <strong>und</strong> Standard ein qualitativ <strong>und</strong> quantitativ ausreichendes<br />

Angebot an beruflichen Ausbildungsplätzen gewährleisten <strong>und</strong> daß sie unter Berücksichtigung<br />

der voraussehbaren Nachfrage <strong>und</strong> des langfristig zu erwartenden Bedarfs an Ausbildungsplätzen<br />

möglichst günstig genutzt werden."<br />

Es wurde bereits erwähnt, daß wegen der marktwirtschaftlichen Konditionierung<br />

des Ausbildungsgeschehens die staatliche Einflußnahme überwiegend<br />

indirekt 9 , über die Beeinflussung des Verhaltens der 'Marktparteien'<br />

geschieht. So vor allem durch<br />

— Veränderung der Zugangsvoraussetzung zum Ausbildungsstellenmarkt (Eignungsvoraussetzungen<br />

für Ausbildungsstätten <strong>und</strong> -personal);<br />

— Maßnahmen in anderen Bereichen des Bildungswesens wie z.B. obligatorischer Besuch<br />

des Berufsgr<strong>und</strong>bildungsjahres als erste Ausbildungsstufe, numerus clausus<br />

an Fach- <strong>und</strong> Hochschulen;<br />

— Veränderung der finanziellen Hilfe des Staates. Man denke hier an die durch die<br />

Bafög-Streichung „induzierte" Nachfragesteigerung nach betrieblichen Ausbildungsplätzen<br />

<strong>und</strong><br />

— Gewinnung <strong>und</strong> Verbreitung von Informationen zur Erhöhung der 'Markttransparenz'.<br />

So unterschiedlich diese Instrumente im einzelnen auch sind, allen gemeinsam<br />

ist ihr Bedarf an empirischen Daten <strong>und</strong> Informationen über die Entwicklungstendenzen<br />

des Ausbildungsstellenmarktes <strong>und</strong> über ihre Bestimmungsfaktoren.<br />

Das ist das Gebiet der 'Planungsforschung'. 'Planungsforschung'<br />

ist folglich immer eine Art Prognoseforschung. Auf der 'Nachfrageseite'<br />

sind einerseits die verschiedenen Ausbildungswege, die Übergänge von<br />

Schule zu Schule <strong>und</strong> in die Berufsausbildung bzw. in den Beruf zu erfassen,<br />

andererseits die wechselseitige Bedingtheit der Bildungsverläufe vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> von sozioökonomischen Merkmalen, wie z.B. Herkunft,<br />

Geschlecht, Region zu analysieren. Auf der Seite des Angebotes von Ausbildungsplätzen<br />

müssen die wirtschaftlichen, technologischen <strong>und</strong> sozioökonomischen<br />

Einflußgrößen wie Branche, Betriebsgröße, Fachkräfteeinsatz,<br />

Rekrutierungsmöglichkeiten von Auszubildenden <strong>und</strong> Facharbeitern <strong>und</strong><br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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