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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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EINLEITUNG<br />

Hartmut Neuendorff, Gert Schmidt<br />

Kernenergie, Bio- <strong>und</strong> Gentechnologie, Robotereinsatz, BTX <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

Mikroelektronik sind Signalworte eines erneuten „Streites um die<br />

Technik". Technikangst <strong>und</strong> -feindlichkeit belasten die allgemein<strong>gesellschaftliche</strong><br />

Verständigung zum Thema „Technik <strong>und</strong> Gesellschaft" ebenso<br />

wie Technikeuphorie <strong>und</strong> naiver Technikoptimismus.<br />

Die Hauptreferate <strong>und</strong> die Diskussionsbeiträge im Rahmen der Plenarveranstaltung<br />

„Gesellschaftliche Voraussetzungen von Technik<strong>entwicklung</strong><br />

— Soziale Konsequenzen <strong>und</strong> interessenpolitische Optionen für den Arbeitskräfteeinsatz"<br />

zeigen zu je verschiedenen Themen <strong>und</strong> an methodisch ganz<br />

unterschiedlich verfahrenden Untersuchungen anknüpfend, daß empirische<br />

Sozialforschung den Anspruch auf gesellschaftlich relevante Technikforschung<br />

<strong>und</strong> Prognoseorientierung aufgreift.<br />

Gegen verbreitete „einfache" <strong>und</strong> „einseitige" Vorstellungen über das<br />

Verhältnis von Gesellschaft <strong>und</strong> Technik, die nicht nur in der Öffentlichkeit,<br />

sondern auch in wissenschaftlichen Behandlungen dieses Themas anzutreffen<br />

sind, entwickelt B. Joerges aus Berlin in seinem Vortrag über „Technologie<strong>entwicklung</strong><br />

zwischen Eigendynamik <strong>und</strong> öffentlichem Diskurs"<br />

theoretisch-analytische Vorschläge, um die Komplexität dieses Verhältnisses<br />

angemessen in den Griff zu bekommen.<br />

Durch die Analyse der für einzelne Techniken verschiedenen Organisations-<br />

<strong>und</strong> Steuerungszusammenhänge zwischen den relevanten Akteuren<br />

(Wissenschaft, Industrie, politisch administratives System, Öffentlichkeit),<br />

die auf die Entwicklung von Techniken Einfluß nehmen, soll geklärt werden,<br />

ob in diesen Entwicklungen Rationalitätsmuster aufzufinden sind, die<br />

die Möglichkeit vernünftiger Steuerung von technischen Entwicklungen erhöhen.<br />

Die beiden Kommentare (W.Ch. Zimmerli aus Braunschweig <strong>und</strong><br />

H. Neuendorff aus Dortm<strong>und</strong>) behandeln Defizite, die auch das vorgeschlagene<br />

umfassende Analyseschema gleichwohl noch enthält.<br />

Aufbauend auf eine breit angelegte empirische Untersuchung in der<br />

Automobilindustrie, in der Chemie-Industrie <strong>und</strong> im Maschinenbau, die Erhebungen<br />

sowohl auf der Seite des Managements wie bei betrieblichen Interessenvertretungen<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmern einbezieht, kommen die beiden<br />

Göttinger Industriesoziologen H. Kern <strong>und</strong> M. Schumann zu dem Ergebnis,<br />

daß die betriebliche Nutzung neuer Fertigungstechnologien in wichtigen<br />

Industriebereichen künftig verstärkt zu „Neuen Produktionskonzepten"<br />

führt, deren wichtigste Merkmale eine radikale Abkehr von „tayloristi-<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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