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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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Kommentare zum Beitrag von<br />

Joerges, Bechmann, Hohlfeld<br />

TECHNOLOGIEENTWICKLUNG<br />

ÖFFENTLICHEM DISKURS<br />

ZWISCHEN EIGENDYNAMIK UND<br />

Hartmut<br />

Neuendorff<br />

Das vorgestellte Analyseschema beansprucht nicht, schon eine Theorie zu<br />

sein, trotz verschiedener theoretischer Anleihen, die in ihnen enthalten<br />

sind. Ich verzichte auf den Versuch, dem vorgeschlagenen Analyseraster<br />

eine implizit vorhandene theoretische Technikkonzeption nachzuweisen<br />

<strong>und</strong> beschränke mich auf einige Bemerkungen zu einer fehlenden Analyseebene<br />

in dem Vorschlag. Die Ausarbeitung dieser Leerstelle dürfte allerdings<br />

den theoretisch-konzeptuellen Überlegungen zur Erfassung von Technik<strong>entwicklung</strong><br />

eine etwas andere Richtung geben, die zugleich engere Anknüpfungspunkte<br />

zu Fragestellungen der Industrie<strong>soziologie</strong> eröffnet. In dieser<br />

Hinsicht scheint mir dann auch der aus den aufgezeigten Defiziten der bisherigen<br />

soziologischen Technikthematisierung entwickelte neue Technikbegriff<br />

selbst noch nicht umfassend genug, bzw. zu unbestimmt zu sein.<br />

Obwohl in dem Analyseschema unter der Rubrik: Akteure — Arenen —<br />

Strategien alle <strong>gesellschaftliche</strong>n Teilsysteme genannt werden, die mit der<br />

Entwicklung von Techniken positiv oder negativ zu tun haben (Wissenschaftssystem,<br />

Industrie <strong>und</strong> Betreiber, politisch administratives System,<br />

Öffentlichkeit, soziale Bewegungen, kritische Wissenschaft) werden diese<br />

Akteure <strong>und</strong> Arenen in ihren Konfigurationen, Interaktionsbeziehungen<br />

<strong>und</strong> Konflikten fast ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Steuerung<br />

<strong>und</strong> Kontrolle von technischen Entwicklungen gesehen.<br />

In dieser Blickrichtung wird m.E. aber schon analytisch unterstellt, daß<br />

Techniken tendenziell eigendynamisch sich entwicklen, wobei das Hauptaugenmerk<br />

der Soziologie dann dem Aufweis der Möglichkeiten ihrer Steuerung<br />

<strong>und</strong> Kontrolle zu gelten habe.<br />

Ausgeblendet oder zumindest für nicht primär entscheidend hält man in<br />

diesem analytischen Zugriff auf Technik die Frage, worin die besonderen<br />

Bedingungen <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong>n Organisationsformen der Erzeugung<br />

— also der Produktion — neuer Technologien bestehen.<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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