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soziologie und gesellschaftliche entwicklung (35 mb) - ISF München

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der 70er Jahre auf zur Zeit 434 reduziert wurde, daß zur gleichen Zeit (bis<br />

Sommer 1984) 154 Ausbildungsordnungen für 190 Ausbildungsberufe mit<br />

ca. 900.000 Auszubildenden (53%) erlassen worden sind.<br />

In diesen Zahlen kommt eindrucksvoll das Bestreben nach Rationalisierung<br />

<strong>und</strong> Qualitätssicherung der Berufsausbildung seit Beginn der 70er Jahre<br />

zum Ausdruck.<br />

Neben den steigenden Aktivitäten im Bereich der Gurriculumforschung<br />

datieren auch die ersten repräsentativen Untersuchungen über die Lage der<br />

Auszubildenden, über den Ausbildungsvollzug in Betrieb <strong>und</strong> Schule vom Beginn<br />

der 70er Jahre (Heinen et al. 1972, Alex et al. 1973, Crusius et al. 1973).<br />

Bei der Auseinandersetzung über die Empfehlungen des Deutschen Bildungsrates<br />

zur Lehrlingsausbildung, bei den Arbeiten der B<strong>und</strong>-Länder-<br />

Kommission für Bildungsplanung zur Erstellung eines Bildungsgesamtplanes<br />

(vom Juni 1970 bis Juni 1972) war man sich der unbefriedigenden Datenlage<br />

ständig bewußt. Man sah, wie auch bei anderen Refor<strong>mb</strong>emühungen<br />

in der zweiten Hälfte der 60er Jahre, daß eine wirksame Abhilfe nur<br />

durch den konsequenten Ausbau der Forschung <strong>und</strong> Statistik erzielt werden<br />

konnte. Die Gründung von Bildungsforschungsinstituten in den Ländern<br />

datiert vorwiegend aus dieser Zeit.<br />

Es ist auch kein Zufall, daß in den beiden bedeutsamen Reformgesetzen<br />

des Jahres 1969, in dem Arbeitsförderungsgesetz <strong>und</strong> in dem Berufsbildungsgesetz<br />

die 'institutionalisierte' Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsbildungsforschung<br />

fester Bestandteil der Maßnahme wurde. So wurde mit der Gründung<br />

des B<strong>und</strong>esinstitutes für Berufsbildungsforschung (§ 60 Berufsbildungsgesetz)<br />

anerkannt, daß für die künftige Gestaltung der beruflichen<br />

Bildung, für ihre Anpassung an technische, wirtschaftliche <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong><br />

Entwicklungen umfassende Informations- <strong>und</strong> Dokumentationssysteme<br />

verb<strong>und</strong>en mit wissenschaftlichen Analysen <strong>und</strong> Prognosen erforderlich<br />

sind (für die Aufgaben des Institutes für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für Arbeit gelten nach § 6 AFG analoge Bestimmungen).<br />

Ein kurzer Rückblick auf die Vorgeschichte des BBF ist für die Entstehung<br />

der Politikberatungsaufgaben aufschlußreich.<br />

Bereits im Jahre 1966 wurde im Auftrag des Arbeitssenators in Berlin<br />

ein Gutachten der Professoren Blankertz, Ciaessens <strong>und</strong> Edding für die Errichtung<br />

eines Berufsbildungsforschungsinstitutes erstellt. Wichtigste Aufgabe<br />

des Institutes sollte eine fachwissenschaftliche Clearingfunktion sein.<br />

5<br />

Daneben sollten durch Mittler- <strong>und</strong> Experimentierfunktionen die Verbindungen<br />

zur Verwaltung <strong>und</strong> Berufsbildungspraxis aufrechterhalten <strong>und</strong> erweitert<br />

werden. In der Folgezeit wurden die Forschungsfelder für eine Institutsgründung<br />

konkretisiert, die Forschung zur Vorbereitung von Ausbildungsordnungen<br />

gewann eine zunehmende Bedeutung. Die Aufgaben des<br />

nach § 60 Berufsbildungsgesetz gegründeten B<strong>und</strong>esinstitutes für Berufsbildungsforschung<br />

gehen über den von Blankertz-Claessens-Edding genannten<br />

Rahmen hinaus. Als Aufgaben des Institutes sind in den Erläuterungen<br />

des B<strong>und</strong>estags-Ausschusses für Arbeit genannt worden:<br />

6<br />

Lutz (1984): Soziologie <strong>und</strong> <strong>gesellschaftliche</strong> Entwicklung.<br />

URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100776

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