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Lehrplan für die bayerische Hauptschule - Didaktik der Informatik

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WERKPRAXIS<br />

Werken/Textiles Gestalten (Jahrgangsstufe 9)<br />

(Wahlfach)<br />

9.1 Gestalten einer Buchbindearbeit (evtl. zusammen mit 9.5)<br />

Die Schüler erlernen das Binden eines Buches in Lagenheftung und erfahren dabei, dass <strong>die</strong>se traditionsreiche<br />

Handwerkstechnik genaue Planung und exaktes Arbeiten erfor<strong>der</strong>t. Bei <strong>der</strong> ästhetischen Gestaltung<br />

des Einbands sollen sie ein Gespür da<strong>für</strong> bekommen, wie sich <strong>die</strong> möglichen Gestaltungsmittel auf<br />

den Buchinhalt abstimmen lassen. Sie sollen zudem ein Gefühl <strong>für</strong> den schonenden Umgang mit Büchern<br />

entwickeln und ggf. schadhafte Bücher reparieren und restaurieren. Die eventuelle Erkundung einer<br />

Buchbin<strong>der</strong>werkstätte kann <strong>der</strong> Berufsorientierung <strong>die</strong>nen.<br />

- grundlegende Begriffe (z. B. Rücken, Deckel, Schnitt, Lage, Nutzen, Spiegel/Vorsatz)<br />

- Einzelteile planen und berechnen; proportionale Ausgewogenheit (z. B. "goldener Schnitt"), feststehende<br />

Maße, Werkstoffeigenschaften sowie ökonomischen Umgang mit Buchbindematerial berücksichtigen<br />

- Lagenheftung sachgerecht ausführen, ggf. schadhafte Bücher unter bestmöglicher Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

ursprünglicher Teile reparieren; Papierwerkzeuge und -maschinen sicherheitsbewusst handhaben<br />

- Stilmittel <strong>der</strong> Einbandgestaltung harmonisch auf <strong>die</strong> Buchaussage abstimmen (z. B. Materialien,<br />

Format, Farb- und Formelemente)<br />

Aus dem Wahlpflichtangebot u9.2 und u9.3 ist ein Themenbereich zu behandeln<br />

u9.2 Plastisches Gestalten mit Holz<br />

Beim subtraktiven Gestalten einer vollplastischen o<strong>der</strong> Hohlform können <strong>die</strong> Schüler ihre individuelle<br />

Formensprache weiterentwickeln. Sie werden angeregt, beim Abtragen von Material Zurückhaltung zu<br />

üben und nur das Wesentliche <strong>der</strong> geplanten Gestalt zu betonen. Sie erfahren, wie das Zusammenwirken<br />

von Materialstruktur, plastischen Formelementen und Bearbeitungsspur den Ausdruck <strong>der</strong> Gestaltform<br />

prägen. Die Schüler erhalten Einblick in <strong>die</strong> Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> <strong>bayerische</strong>n Holzgestaltungstradition,<br />

auch im Zusammenhang mit dem Wandel <strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung <strong>die</strong>ses Werkstoffs. Dies kann<br />

berufliche Perspektiven eröffnen.<br />

- stilistische Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> profanen und sakralen plastischen Holzgestaltung in Handwerk und<br />

Volkskunst (z. B. in Berchtesgaden, in Oberammergau, im Bayerischen Wald) 6 KR 9.2.1; entsprechende<br />

Berufe und <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen (z. B. Holzspielzeugmacher/-in, Holzbildhauer/ -in,<br />

Geigenbauer/-in)<br />

- Abstimmung <strong>der</strong> Gestaltform auf <strong>die</strong> strukturelle Beschaffenheit eines Massivholzblocks, einer gefundenen<br />

Wuchsform o<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Eigendynamik eines Schichtholzblocks; werkgerechte Vorbereitung<br />

und Verleimung von Schichtholz (z. B. <strong>für</strong> Rhythmusinstrumente 6 Mu 9.1.3)<br />

- materialgerechte, ökonomische und sicherheitsbewusste Bearbeitung des gewählten Materialstücks<br />

mit entsprechenden Holzwerkzeugen<br />

- Steigerung <strong>der</strong> plastischen Wirkung durch Betonung <strong>der</strong> Holzmaserung (z. B. durch Ölen, Wachsen,<br />

Abflammen, Bürsten o<strong>der</strong> Sandstrahlen)<br />

u9.3 Gestalten einer Hohlform aus Blech<br />

Extensive Formgestaltung verlangt von den Schülern gezielt gesetzte und bewusst dosierte Hammerschläge<br />

sowie konzentriertes Wahrnehmen, Reflektieren und Handeln. Sie erfahren beim Hämmern <strong>die</strong><br />

unmittelbare Wirkung ihres Tuns in einem sinnlichen Handlungszusammenhang (visuell, haptisch und<br />

akustisch) und merken, dass <strong>die</strong> Spur <strong>der</strong> Hammerschläge das beson<strong>der</strong>e Ausdrucksmittel des Treibvorgangs<br />

und damit <strong>die</strong> ästhetische Lebendigkeit <strong>der</strong> Formen ausmachen, <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Regel keines zusätzlichen<br />

Dekors bedürfen. Die Schüler erkennen, dass bereits geringfügige Verän<strong>der</strong>ungen in Ausformung<br />

und Größe <strong>der</strong> Formbestandteile den Charakter <strong>der</strong> Hohlform verän<strong>der</strong>n, und sollen dabei ihre Sensibilität<br />

<strong>für</strong> feine Nuancen schulen. Sie werden angeregt, Objekte ausfindig zu machen, <strong>die</strong> durch Kaltform-<br />

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