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Lehrplan für die bayerische Hauptschule - Didaktik der Informatik

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Ethik (Jahrgangsstufe 10)<br />

10.1 Verantwortung und Gewissen<br />

Die Heranwachsenden haben ihr Leben zunehmend selbst zu verantworten. Sie sollen sich <strong>der</strong> Rolle des<br />

Gewissens bei ihren Entscheidungen, bei ihrem Handeln und in ihrem Selbstverständnis bewusst werden.<br />

In <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit unterschiedlichen Beiträgen zum Verständnis des Gewissens erkennen sie<br />

<strong>die</strong> Notwendigkeit, aber auch Gefährdungen des Gewissens im Zusammenleben <strong>der</strong> Menschen. An Konfliktfällen<br />

sollen sie wahrnehmen, wie Normen, Autoritäten, <strong>die</strong> harte Realität und das Gewissen bei<br />

verantwortlichem Entscheiden zusammmenhängen. Dadurch werden sie herausgefor<strong>der</strong>t, auch in ihrem<br />

persönlichen Leben <strong>die</strong> Stimme des Gewissens ernst zu nehmen.<br />

10.1.1 Erfahrungen mit dem Gewissen<br />

- Alltagsgebrauch des Wortes "Gewissen": gutes/schlechtes Gewissen, gewissenhafter/gewissenloser<br />

Mensch; Gewissensfreiheit (Art. 4,1 GG)<br />

- Erfahrungen <strong>der</strong> Schüler damit, dass "das Gewissen schlägt"; Beispiele da<strong>für</strong>, dass es gut o<strong>der</strong> sogar<br />

notwendig ist, sich auf das Gewissen zu berufen<br />

10.1.2 Gewissen in <strong>der</strong> Diskussion 6 10.3.2<br />

- Fragen und Einsichten zur Entstehung und Entwicklung des Gewissens, zum Anteil unterschiedlicher<br />

Faktoren bei <strong>der</strong> Gewissensbildung wie menschliche "Natur", Charakter, Familie, Religion, Verhältnis<br />

von kultureller Bedingtheit (Abhängigkeit von Weltanschauung, Normenwandel u. Ä.) und unbedingtem<br />

Anspruch des Gewissens (bis hin zum Lebenseinsatz)<br />

- <strong>die</strong> Bedeutung des Gewissens <strong>für</strong> verantwortliches Handeln, z. B. <strong>für</strong> <strong>die</strong> persönliche Integrität, <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Selbstbeurteilung, zur Entscheidungsfindung, als Instanz <strong>für</strong> verantwortete Entscheidungen<br />

- Gefährdungen <strong>der</strong> Freiheit des Gewissens wie Vereinnahmung <strong>für</strong> Ideologien und Fanatismus, aber<br />

auch Skrupulosität, Gruppendruck, Feigheit u. Ä.<br />

10.1.3 Gewissen im Konflikt<br />

- <strong>die</strong> Stimme des Gewissens angesichts gelten<strong>der</strong> Normen, for<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Autoritäten, harter Realitäten,<br />

dem Risiko des Schuldigwerdens; dazu geschichtliche Beispiele (etwa aus dem "Dritten Reich");<br />

Dilemmageschichten zur Diskussion<br />

- <strong>die</strong> Rolle des Gewissens in einer aktuellen Problematik wie Schutz des ungeborenen Lebens, Organspende,<br />

Wehr<strong>die</strong>nst unter Beachtung persönlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

- Gewissen als Merkmal des spezifisch Menschlichen: <strong>die</strong> Fähigkeit, sich selbst gegenüberzutreten,<br />

und <strong>die</strong> Aufgabe, im Einklang mit <strong>der</strong> Stimme des Gewissens zu handeln<br />

10.2 Fortschritt um jeden Preis? 6 EvR 10.2, Ph/Ch/B 10.1, G/Sk/Ek 10.4, Ku 10.1<br />

Die Jugendlichen erleben insbeson<strong>der</strong>e in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik eine rasante<br />

Entwicklung, <strong>der</strong> sie einerseits mit Erwartungen und Hoffnungen, an<strong>der</strong>erseits mit Ängsten begegnen.<br />

Bei <strong>der</strong> Diskussion aktueller Probleme sollen sie erkennen, dass ethische Maßstäbe <strong>für</strong> den verantwortlichen<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Technik unumgänglich sind. In kritischer Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Zukunft sollen sie zu einer realistischen Einschätzung des sogenannten Fortschritts<br />

gelangen und ihren eigenen Spielraum an persönlicher Verantwortung ausloten.<br />

10.2.1 Chancen und Gefahren des Fortschritts<br />

- Fortschrittsglaube, Fortschrittsverheißungen in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

- lebensnotwendiger Fortschritt, z. B. Sicherung <strong>der</strong> materiellen Lebensgrundlagen (Landwirtschaft,<br />

Arbeitsproduktivität), Schutz vor Krankheiten<br />

- Steigerung <strong>der</strong> Lebensqualität, z. B. durch Erleichterung körperlicher Arbeit, höhere Lebenserwartung,<br />

Wohlstand, Freizeit, leicht verfügbare Information 6 Inf 10.2.2<br />

- unbeabsichtigte Folgen, z. B. Entpersönlichung <strong>der</strong> Arbeitswelt, Realitätsverlust, "Sachzwänge",<br />

Abhängigkeit, Anspruchsdenken, Erschöpfung natürlicher Ressourcen<br />

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