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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

4.3.1.3 Übertragung der Ergebnisse auf den Umgriff (Winterweizenanbau)<br />

Anhand <strong>des</strong> Beispiels „Winterweizenanbau bei konventioneller Bewirtschaftung" <strong>im</strong><br />

Umgriff werden die Einsparungspotentiale <strong>für</strong> den Energieverbrauch und <strong>für</strong> das<br />

Treibhauspotential berechnet, die sich ergäben, wenn die in Scheyern untersuchten<br />

Verfahren von den Landwirten <strong>im</strong> Umgriff angewandt würden. Der konventionelle<br />

Winterweizenanbau <strong>im</strong> Umgriff liegt danach <strong>im</strong> Energie-Input um ca. 1700 MJ/ha (ca.<br />

12%) und um ca. 580 kg CO2-Äquivalente/ha (ca. 24%) über dem <strong>des</strong> durchschnittli-<br />

chen integrierten Verfahrens in Scheyern. Das würde bedeuten, dass <strong>im</strong> Umgriff bei<br />

9700 ha Weizenanbaufläche (InVeKos, 1997), unter den getroffenen Annahmen, ca.<br />

16500 GJ Energie und ca. 5600 t CO2 Treibhauspotential eingespart werden könn-<br />

ten. Die Reduktion um 5600 t CO2 entspräche der Einsparung einer Heizölmenge<br />

von ca. 1,7 Mio. l pro Jahr.<br />

4.3.2 Untersuchungen auf Ebene der Ackernutzung/Fruchtfolge<br />

Werden die Fruchtfolgen (alle 84 schlagbezogenen Produktionsverfahren 1992/93-<br />

1995/96) der beiden Betriebssysteme miteinander verglichen, erübrigt sich die Zuweisung<br />

von Nutzungskosten und ökologischen Belastungen von fruchtfolgewirksamen<br />

Düngungsmaßnahmen (Wirtschaftsdünger, Kleegras-Rotationsbrache etc.) auf<br />

die einzelnen Produktionsverfahren. Abgrenzungsbedarf besteht aber weiterhin zwischen<br />

Ackerflächennutzung und Tierhaltung. Die Berücksichtigung <strong>des</strong> Futterbaues<br />

(Luzerne-Kleegras <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb) kann z.B. durch Ansatz <strong>des</strong> Deckungsbeitrages<br />

(aggregierter Deckungsbeitrag der Mutterkuhhaltung bezogen auf die Gesamtfutterfläche)<br />

oder durch den Ansatz <strong>des</strong> Verkaufswertes erfolgen. Da es <strong>für</strong> den<br />

Verkauf von Futter <strong>im</strong> Ökologischen Landbau noch kaum einen Markt gibt, wurde<br />

das Luzerne-Kleegras bei diesem Ansatz über seinen Futterenergiegehalt einerseits,<br />

dem Futterenergiegehalt von Silomais und dem erzielten Verkaufspreis <strong>für</strong> integrierten<br />

Silomais (1992/93 und 1993/94) andererseits ermittelt. Da dieser Preis <strong>für</strong> die<br />

integrierte Erzeugung realisiert wurde, führt sein Ansatz <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb zu<br />

einer niedrigeren Einschätzung der monetären Leistung <strong>des</strong> ökologischen Futterbaus<br />

als der Ansatz <strong>des</strong> flächenbezogenen Deckungsbeitrages der Mutterkuhhaltung.<br />

Dies ist bei der Interpretation der Zahlen zu berücksichtigen.<br />

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