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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

unbeeinflusst bleiben. In seinen Berechnungen weist er aber auch darauf hin, dass<br />

sich die Abnahme <strong>des</strong> Arbeitszeitbedarfs und damit verbunden sinkende variable<br />

Maschinenkosten bei Vergrößerung der Schläge nicht beliebig fortsetzen, da bei ge-<br />

gebener Maschinenausstattung die Tank- bzw. Behältergrößen (z.B. Mähdrescher)<br />

ab einer best<strong>im</strong>mten Schlaglänge zu l<strong>im</strong>itierenden Faktoren werden. Für den Land-<br />

wirt lohnt sich danach eine Vergrößerung von Parzellen solange, bis der Arbeitszeit-<br />

bedarf je bearbeiteter Flächeneinheit <strong>im</strong> Min<strong>im</strong>um ist. Die zeitabhängigen Kosten lie-<br />

gen dann ebenfalls <strong>im</strong> Min<strong>im</strong>um.<br />

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit zur Opt<strong>im</strong>ierung der Schlageinteilung <strong>im</strong> Rah-<br />

men der Flurbereinigung durch Zukauf oder Zupacht benachbarter Flächen sowie<br />

durch gemeinsame Flächennutzung. Im Rahmen einer Untersuchung von 43 typischen<br />

landwirtschaftlichen Betrieben Bayerns wurde der flurbereinigungsbedingte<br />

Nutzen berechnet (vgl. BStMELF, 1989). Danach nahm die durchschnittliche Schlaggröße<br />

von 0,79 auf 2,76 ha und die Schlaglänge von 128 auf 204 m auf diesen Betrieben<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Flurbereinigung zu. Eine opt<strong>im</strong>ale Gestaltung der Längenund<br />

Breitenverhältnisse der neuen Grundstücke gelang jedoch nur bei wenigen Betrieben.<br />

Dennoch wurden erhebliche Arbeitszeit- und Produktionsmitteleinsparungen<br />

möglich. Randstreifeneffekte konnten verringert und die variablen Maschinenkosten<br />

gesenkt werden. Insgesamt konnten Produktionssteigerungen von bis zu 44 Prozent<br />

erreicht werden. Der größte betriebswirtschaftliche Nutzen ergibt sich nach dieser<br />

Untersuchung bei einer Vergrößerung von Schlägen unter 1 ha, während bei Schlägen<br />

über 3 ha der betriebswirtschaftliche Nutzen nur mehr geringfügig zun<strong>im</strong>mt (vgl.<br />

BStMELF, 1989). In einer Untersuchung von GOLDSCHMITT & BAUR (1985; zitiert<br />

in BStMELF, 1989) in Rheinland-Pfalz werden Schlaggrößen von 2,5 bis 3 ha bei<br />

Betrieben mit 30 ha und 5 bis 10 ha bei Betrieben ab 50 ha als wirtschaftlich effizient<br />

bezeichnet.<br />

Die Ergebnisse von MÖSER (1997) und <strong>des</strong> BStMELF (1989) stehen in deutlichem<br />

Kontrast zu den Untersuchungen von HERRMANN & PAPESCH (1996) in den neuen<br />

Bun<strong>des</strong>ländern, die Schläge zwischen 20 und 25 ha als Orientierungswert <strong>für</strong> arbeitswirtschaftlich-verfahrenstechnisch<br />

opt<strong>im</strong>ale Schlaggrößen angeben. In der ehemaligen<br />

DDR orientierte sich die Schlaggrößengestaltung zunächst ausschließlich an<br />

der Verfahrenstechnik und an den Erfordernissen <strong>des</strong> Komplexeinsatzes (Einsatz<br />

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