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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

schungsverluste fest als auf intensiv genutzten (4 GV/ha; mineralische Düngung 5 x<br />

50 kg N/ha). Mittels kl<strong>im</strong>atischer Wasserbilanz wurde <strong>für</strong> die intensive Koppel <strong>für</strong> das<br />

Winterhalbjahr 1993/94 ein N-Austrag von 87 kg N und <strong>für</strong> die extensive Variante von<br />

nur 27 kg N/ha ermittelt. Allerdings stellten HÜGING et al. (1995) auf den extensiv<br />

genutzten Weiden gleichzeitig ein mittelfristiges Absinken der Flächenproduktivität<br />

um 38% fest. Eine Aushagerung langjährig mit Stickstoff überdüngter Grünlandflächen<br />

kann aber nur in sehr langen Zeiträumen und nur bei Abfuhr <strong>des</strong> Mähgutes erreicht<br />

werden (SCHIEFER, 1984).<br />

Mehrjährige Dauerbrachen mit Selbstbegrünung auf Lößböden haben gegenüber<br />

einjährigen Rotationsbrachen aufgrund der ungestörten Vegetation und fehlender<br />

Bodenbewegung deutlich geringere Auswaschungsraten. Pflegemaßnahmen auf Ackerbrachen<br />

(z.B. mulchen) führen zu einer rascheren N-Freisetzung als Folge der<br />

schnelleren Zersetzung <strong>des</strong> Pflanzenmaterials. Hohe Auswaschungsgefahr besteht<br />

be<strong>im</strong> Umbruch von Rotations- und Dauerbrachen vor allem bei Einarbeitung <strong>im</strong> „grünen“<br />

Zustand und/oder <strong>im</strong> Herbst. In jedem Fall müssen dann stickstoffzehrende<br />

Haupt- und Zwischenfrüchte angebaut werden (vgl. SAUERBECK, 1997).<br />

Eine Auswertung der Literatur zeigt, dass bei ökologischer Bewirtschaftung i.d.R.<br />

deutlich geringere Mengen an NO3 ausgewaschen werden als bei konventioneller<br />

Bewirtschaftung (vgl. SCHRÖDER & SCHULTE, 1995; BRANDHUBER & HEGE,<br />

1996; SCHLÜTER, 1997; SCHLÜTER et al., 1997; HEGE & POMMER, 1998;<br />

KOLBE et al., 1999). Nach KÖPKE (1996) und HAAS et al. (1998) können <strong>im</strong> organischen<br />

Anbau N-Verlagerungen durch Auswaschung ins Grundwasser weitgehend<br />

durch eine Opt<strong>im</strong>ierung <strong>des</strong> Nährstoffmanagements, eine angepasste Fruchtfolgegestaltung<br />

und eine den Kulturarten angemessene Düngung vermieden werden. Die<br />

hohen Mengen an Nitratstickstoff, die <strong>im</strong> Boden durch die N2-Bindung von Leguminosen<br />

freigesetzt werden, können zum einen durch dichtere Reihenabstände, aber<br />

vor allem durch Brassicaceen-Untersaaten sowohl als Vorfrucht vor Winterweizen,<br />

als auch vor Sommerweizen ertragswirksam genutzt werden. Der Umbruch von<br />

mehrjährigen Kleegrasbeständen <strong>im</strong> Frühjahr vor dem Kartoffelanbau führte nach<br />

KÖPKE (1996) zu einer opt<strong>im</strong>alen Verwertung <strong>des</strong> gebunden Luftstickstoffs und<br />

gleichzeitiger Min<strong>im</strong>ierung der Nitratauswaschung, wenn nach der Kartoffelernte (oder<br />

bereits in den Bestand) eine Zwischenfrucht angebaut und der folgende Winter-<br />

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