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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

dukt notwendig - würde das Umweltgesamtbelastungspotential der „Düngererzeugung“<br />

noch weiter steigen.<br />

4.3.5.2.2 Auswirkungen der unterschiedlichen Zuteilungsmodi<br />

4.3.5.2.2.1 Auswirkungen auf die Kennzahlen der pflanzlichen Produktion<br />

Im Integrierten Betrieb besteht grundsätzlich die Möglichkeit den Stickstoff der Gülle<br />

ohne Änderung der Fruchtfolge entweder durch den Anbau von Leguminosen-<br />

Zwischenfrüchten (z.B. Erbsen, Ackerbohnen, Wicken) oder durch die Ausbringung<br />

von mineralischem Stickstoffdünger zu ersetzen (vgl. 4.3.5.2.1.1). Unter der Annahme<br />

einer Stickstoffbindung in Höhe von 80 kg Gesamt-N/ha, z.B. durch Anbau eines<br />

Erbsen-Wicken-Gemenges, ergeben sich Ressourcenbelastungen von ca. 34 MJ<br />

und ca. 8 kg CO2 je kg N sowie proportionale Spezialkosten in Höhe von 0,9 DM/kg<br />

N (Übersicht 4.54). Wird zudem angenommen, dass der <strong>im</strong> Leguminosengemenge<br />

gebundene Stickstoff, auf die Fruchtfolge bezogen, langfristig in voller Höhe den<br />

Pflanzen zur Verfügung steht, ist aus Sicht eines möglichst sparsamen Umgangs mit<br />

fossiler Energie dem Leguminosenanbau gegenüber dem N-Mineraldüngeransatz<br />

der Vorzug zu geben. Allerdings bestehen <strong>für</strong> die Eingliederung von Leguminosen-<br />

Zwischenfrüchten in die Fruchtfolge <strong>des</strong> mittlerweile weitgehend opt<strong>im</strong>ierten integrierten<br />

Bewirtschaftungssystems nur geringe Möglichkeiten der praktischen Umsetzung.<br />

Stellt man eine rasche und gezielte Wirkung <strong>des</strong> Stickstoffs in den Vordergrund<br />

einer integrierten Bewirtschaftung, so sind die Mineraldüngeräquivalente (NH4-<br />

Anteile) <strong>des</strong> Leguminosenanbaus anzusetzen. Tendenziell ist dann der Einsatz von<br />

Stickstoff-Mineraldünger wegen der kostengünstigeren Beschaffung, der zielgerichteteren<br />

fruchtfolgeunabhängigen Einsatzmöglichkeiten und der untersuchten Umweltbelastungen<br />

nachhaltiger. Die Belastungen der N-Beschaffung über Leguminosen<br />

wären unter der Annahme, dass 50% <strong>des</strong> gebundenen Stickstoffs als NH4-N vorliegt<br />

ca. doppelt so hoch wie über die N-Mineraldüngergabe.<br />

Die Bewertung <strong>des</strong> organischen Düngers hat <strong>für</strong> die gesamtbetriebliche Betrachtung<br />

erhebliche Konsequenzen, da sie zu einer deutlichen Entlastung <strong>des</strong> tierischen Produktes<br />

Fleisch zu Ungunsten der pflanzlichen Produkte führt (vgl. ABEL, 1997;<br />

HÜLSBERGEN & KALK, 1997). Da der Wirtschaftsdünger <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb<br />

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