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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

der Fall ist. Mit der Zusammenlegung von Flächen verschwinden Randzonen als po-<br />

tentielle Wuchsorte (oft Refugien) von Pflanzenarten mit den unterschiedlichsten<br />

Standortansprüchen. Die entstehenden Großflächen werden meist einheitlich bewirtschaftet,<br />

so dass vorher bestehende Standort- und Bewirtschaftungsunterschiede<br />

weitgehend nivelliert werden. Ein wirksamer Artenschutz ist innerhalb dieser Nutzflächen,<br />

insbesondere aufgrund <strong>des</strong> erforderlichen Nährstoffniveaus bzw. der Nutzungshäufigkeit,<br />

kaum zu realisieren (vgl. VAN ELSEN, 1999; HAMPICKE, 1991;<br />

SCHUMACHER, 1995; EGGERS & ZWERGER, 1998; VAN ELSEN & SCHELLER,<br />

1995; WETTRICH & HAAS, 1999).<br />

In intensiven Ackerbaugebieten werden die verbliebenen naturnahen Kleinstrukturen,<br />

meist bedingt durch den Nährstoffeintrag aus den angrenzenden Ackerflächen, überwiegend<br />

durch Fragmente von Segetal- und Ruderalgesellschaften dominiert (vgl.<br />

z.B. KLEYER, 1991; KRETSCHMER & HOFFMANN, 1997). Ursprüngliche Charakterarten<br />

der Raine und Ackerflächen, die bei hohen Nährstoffeinträgen gegenüber<br />

nährstoffliebenden Arten zu wenig konkurrenzkräftig sind, können sich meist nur<br />

noch <strong>im</strong> Zentrum von Kleinstrukturen (Hecken, Raine, Ranken) mit größerer Breite<br />

und vorgelagerten Säumen, die die Nährstoffeinträge abpuffern, behaupten. Auf<br />

schmalen Rainen und Säumen bilden sich oft nur struktur- und artenarme Pflanzengesellschaften,<br />

die sich zu einem großen Teil aus stickstoffliebenden Pflanzen zusammensetzen<br />

und überwiegend nur weit verbreiteten Insektenarten ausreichend<br />

Lebensgrundlage bieten.<br />

Nach vergleichenden Untersuchungen von HILBIG (1998) wirken sich vor allem der<br />

Ökologische Landbau (besonders ohne Viehhaltung) und die Rotationsbrache mit<br />

Selbstbegrünung günstig auf die Ackerwildkrautflora aus. Bodenverhältnisse, Dauer<br />

und Ausmaß der intensiven Bewirtschaftung spielen be<strong>im</strong> Wiederauftreten bisher<br />

zurückgedrängter Segetalarten eine wesentliche Rolle. Dies wird auch durch die Untersuchungen<br />

<strong>im</strong> FAM bestätigt (vgl. z.B. ALBRECHT & MATTHEIS, 1998b). Allerdings<br />

stößt auch der Ökologische Landbau hinsichtlich <strong>des</strong> Artenschutzes an seine<br />

Grenzen (vgl. z.B. MAHN, 1992; KLEIN et al., 1997; Ergebnisse aus der FAM-<br />

Forschung s.u.). Insbesondere die Ansaaten von Kleegras und Luzerne, die i.d.R. ein<br />

wesentliches Element der Fruchtfolge <strong>im</strong> Ökologischen Landbau darstellen, verhindern<br />

die Herausbildung einer artenreichen Segetalflora (vgl. HILBIG, 1998). Nach<br />

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