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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

WEINFURTNER et al. (1996) schließen daraus, dass <strong>im</strong> untersuchten Zeitraum er-<br />

hebliche Mengen Kalium und Phosphat aus nicht mit CAL extrahierbaren Quellen<br />

aus dem Unterboden verfügbar gemacht wurden. Insbesondere Sonnenblumen (Ökologischer<br />

Betrieb) scheinen größere Mengen an Kalium aus dem Unterboden aufzunehmen,<br />

das dann aus der abgestorbenen Pflanzensubstanz wieder freigesetzt<br />

wird.<br />

Nach WEINFURTNER et al. (1997) können die Unterböden bis zu 50% bei Kalium<br />

und bis zu 40% bei Phosphor zur Versorgung der Pflanzen beitragen. Diese Anteile<br />

entsprechen auch den von SPIESS et al. (1993) in den DOK-Versuchen ermittelten<br />

Werten. In der zweiten Fruchtfolgeperiode <strong>des</strong> DOK-Versuches nahm der Entzug <strong>des</strong><br />

ungedüngten Verfahrens <strong>im</strong> Vergleich zur ersten Siebenjahresperiode bei Phosphor<br />

um 23% und be<strong>im</strong> Kalium um 34% ab. Insgesamt lag der P-Gehalt (pflanzenverfügbare<br />

Menge) <strong>des</strong> Bodens nach 13 Jahren Versuchsdauer in den Nullparzellen um ca.<br />

10% tiefer als in den Verfahren der 2. Düngungsstufe. Eine ähnliche Entwicklung war<br />

auch <strong>für</strong> Stickstoff und Kalium <strong>im</strong> Vergleich mit den wenig gedüngten Varianten bzw.<br />

den Nullparzellen feststellbar. Dieser Rückgang wird auf die Abnahme der Bodenvorräte<br />

zurückgeführt. Die abnehmende Nährstoffnachlieferung der Böden in diesem<br />

Langzeitversuch lässt auch den Schluss zu, dass die Bodenprozesse nach Umstellung<br />

der Bewirtschaftung einer meist Jahrzehnte dauernden Entwicklungsphase unterworfen<br />

sind. Eine deutliche Verringerung <strong>des</strong> CAL-löslichen P in den Oberflächengewässern<br />

ist auch <strong>im</strong> FAM aufgrund der Nährstoffnachlieferung aus dem Unterboden<br />

erst <strong>im</strong> Laufe der Jahre zu erwarten.<br />

WEIß (1990) stellte in einer Untersuchung von 181 Standortpaaren konventionell und<br />

alternativ wirtschaftender Betriebe in Baden-Württemberg <strong>für</strong> alternativ bewirtschaftete<br />

Böden niedrigere Phosphor- und Kaliumgehalte, darüber hinaus einen etwas höheren<br />

pH-Wert, etwas höhere Magnesium-, Humus- und Gesamt-N-Gehalte sowie<br />

ein engeres Verhältnis von K/Mg fest. Mit steigendem Viehbesatz nahmen nach dieser<br />

Untersuchung auch bei alternativer Wirtschaftsweise die Gehalte an P, K, Mg,<br />

Humus und Gesamt-N zu, während der pH-Wert leicht abnahm. Die langjährig umgestellten<br />

Böden zeigten deutlich niedrigere P-Gehalte <strong>im</strong> Vergleich zu den konventionellen<br />

Betrieben.<br />

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