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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

Aus faunistischer Sicht werden mechanische Störungen, wie z.B. Mulchen, negativ<br />

beurteilt, da viele tierische Organismen einschließlich ihrer Ruhestadien durch den<br />

Eingriff erheblich geschädigt werden (vgl. LÖBBERT, 1998; GERSTMEIER & LANG,<br />

1996). Andererseits sind viele Tierarten von Pflanzenbeständen abhängig, die lang-<br />

fristig nur durch entsprechende Pflegemaßnahmen erhalten werden können. Da die<br />

Problemunkräuter der Raine und flächigen Brachen zusätzlich ein erhebliches Verunkrautungspotential<br />

darstellen (vgl. Mayer et al., 1999), gilt es ein Pflegeverfahren<br />

einzuführen, das langfristig Pflanzenbestände mit Habitatstrukturen <strong>für</strong> typische Tierarten<br />

erhält, diese bei der Durchführung der Maßnahme möglichst wenig schädigt<br />

und einen Beitrag zur Eingrenzung der Verunkrautungsgefahr leistet. Nach den bisherigen<br />

Ergebnissen <strong>im</strong> FAM kann die Pflegemaßnahme „Mulchen der Raine <strong>im</strong> August“<br />

aus floristischer und landwirtschaftlicher Sicht positiv bewertet werden (vgl.<br />

ANDERLIK-WESINGER et al., 1998).<br />

ALBRECHT & MATTHEIS (1998a) stellten fest, dass die Umstellung von konventioneller<br />

auf integrierte Nutzung zu einem deutlichen Rückgang der Fundorte von gefährdeten<br />

Arten geführt hat. Als Ursache wird die reduzierte Bodenbearbeitung <strong>im</strong><br />

Sinne <strong>des</strong> Erosionsschutzes und die konsequente Anwendung <strong>des</strong> Schadschwellenprinzips<br />

<strong>im</strong> Pflanzenschutz vermutet. Die Autoren weisen auf den bestehenden Zielkonflikt<br />

zwischen abiotischem Ressourcenschutz, dem bei der Umgestaltung <strong>des</strong><br />

Versuchsgutes Priorität gegenüber dem biotischen Ressourcenschutz eingeräumt<br />

wurde, und dem biotischen Ressourcenschutz hin. Im Ökologischen Betrieb konnte,<br />

gegenüber der Situation vor der Umgestaltung, hinsichtlich <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> an seltenen<br />

und gefährdeten Arten keine signifikante Veränderung festgestellt werden.<br />

WOLFF-STRAUB (1989), VAN ELSEN (1989) und FRIEBEN (1990) erfassten auf<br />

ökologisch bewirtschafteten Flächen deutlich höhere Zahlen gefährdeter Pflanzenarten<br />

als auf konventionell bewirtschafteten und den Ackerflächen der beiden Betriebe<br />

an der FAM-Versuchstation. Als mögliche Gründe <strong>für</strong> die relativ geringe Zahl seltener<br />

Arten nennen ALBRECHT & MATTHEIS (1998) die Tatsache, dass die Flächen <strong>des</strong><br />

Ökologischen Betriebes in Scheyern vor der Umstellung jahrzehntelang intensiv mit<br />

Herbiziden behandelt wurden, während auf den meisten von WOLFF-STRAUB<br />

(1989), VAN ELSEN (1989) und FRIEBEN (1990) untersuchten Flächen ökologisch<br />

wirtschaftender Betriebe i.d.R. eine Herbizidbehandlung seit längeren Zeiträumen<br />

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