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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

können (vgl. GUTSER, 1998; WERNER, 1998). Schwierigkeiten bereitet vor allem<br />

die Quantifizierung der Austauschvorgänge zwischen Pflanzen, Boden, Tieren und<br />

Atmosphäre bzw. Hydrosphäre:<br />

• NH3-Verluste aus Stallhaltung und Lagerung <strong>des</strong> Wirtschaftsdüngers<br />

• N2- und N2O-Verluste aus dem Boden (Denitrifikation)<br />

• N-Deposition aus der Atmosphäre<br />

• N2-Fixierung (symbiontisch und asymbiontisch)<br />

• NO3-Auswaschung<br />

Aufgrund der meist hohen räumlichen und zeitlichen Streuung der Werte, z.B. bei der<br />

Denitrifikation (vgl. KILIAN et al., 1997; MUNCH et al., 1999), muss jedoch i.d.R. auf<br />

Pauschalwerte zurückgegriffen werden, Messungen sind in der Praxis aus zeitlichen<br />

und finanziellen Gründen nicht operabel (ev. Nmin-Messungen bzw. Messungen <strong>des</strong><br />

NO3-Gehaltes <strong>im</strong> Sickerwasser). Ähnliches gilt <strong>für</strong> die Nährstoffgehalte von Wirt-<br />

schaftsdüngern aufgrund <strong>des</strong> Untersuchungsaufwan<strong>des</strong> und der Inhomogenität die-<br />

ser Substrate.<br />

Die Festlegung unvermeidbarer bzw. tolerabler N-Bilanzüberschüsse zur Beurteilung<br />

der Umweltrelevanz bereitet erhebliche Schwierigkeiten. Dies ist u.a. auch darauf<br />

zurückzuführen, dass Flächenbilanzen wegen der bestehenden Vorfrucht-/Nach-<br />

fruchtwirkungen (z.B. Mistgabe zu Kartoffeln als 1. Fruchtfolgeglied, auf dem Feld<br />

verbleibende Pflanzenrückstände, N2-Bindung etc.) nur in Zusammenhang mit den<br />

angebauten Kulturarten, am zutreffendsten aber min<strong>des</strong>tens über eine vollständige<br />

Fruchtfolgerotation, Aussagen zur durchschnittlichen Nährstoffsituation einer best<strong>im</strong>mten<br />

Fläche liefern können. Tolerable Nährstoffüberschüsse können nur unter<br />

Einbezug dieser Vorfrucht-/Nachfruchtbeziehungen betriebs-, kulturarten- und flächenbezogen,<br />

nicht aber allgemein gesamtbetrieblich festgelegt werden (vgl.<br />

GUTSER, 1998). Da eine belastbare Datenbasis zu unvermeidbaren kulturartenspezifischen<br />

Nährstoffüberschüssen bisher fehlt, ist es notwendig, sich auf allgemeine<br />

Schätzwerte zu einigen, die allerdings einer breiten Akzeptanz und daher einer Güterabwägung<br />

der verschiedensten Nutzungs- und Schutzansprüche mit standörtlicher<br />

Schwerpunktsetzung bedürfen (vgl. SCHUMAN, 1997).<br />

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