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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

1998; PERETZKI, 1994 und 1999). Übersicht 4.7 zeigt das grundsätzliche Vorgehen<br />

bei durchschnittlichen Anteilen an leicht verfügbarem Stickstoff am Beispiel der sie-<br />

bengliedrigen Fruchtfolge <strong>des</strong> Ökologischen Betriebes.<br />

In den Berechnungen wird vereinfachend angenommen, dass z.B. bei einem NH4-<br />

Anteil von 37% bei frischem Rindermist derselbe Anteil der entstehenden Kosten<br />

sowie energetischen bzw. kl<strong>im</strong>arelevanten Belastungen der Düngungsmaßnahme<br />

der Kultur zugeordnet wird, zu der die Applikation erfolgte. Der organische N-Anteil<br />

der Düngergaben wird auf alle Fruchtfolgeglieder einer Rotation verteilt. Bei der siebengliedrigen<br />

Fruchtfolge <strong>des</strong> Ökologischen Betriebs erhalten z.B. Kartoffeln, zu denen<br />

der Stallmist ausgebracht wurde, 37% + 63%/7 = 46% der Kosten und Belastungen<br />

angerechnet (Faktor 0,46), den darauf folgenden Kulturen werden jeweils 9 %<br />

<strong>des</strong> Gesamt-N angerechnet (Faktor 0,09; vgl. Übersicht 4.7).<br />

Übersicht 4.7: Modell zur Zuteilung <strong>des</strong> verfügbaren Stickstoffs nach dem NH4-Anteil<br />

am Gesamt-N-Gehalt und der Art <strong>des</strong> Düngers <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb<br />

Düngerart NH4-Anteil<br />

1) Norg-Anteil 2) Zuteilungsfaktor Zuteilungsfaktor<br />

Anwendungs Kulturen der<br />

1)<br />

% %<br />

Kultur 3) Fruchtfolge 4)<br />

Rindermist frisch<br />

37 63 0,46 0,09<br />

Rindermist kompostiert 7 93 0,203 0,133<br />

Rindergülle<br />

25 75 0,357 0,107<br />

1) NH4-Anteile am Gesamt-N (Ntot)<br />

nach Analyseergebnissen <strong>im</strong> FAM: frischer Rindermist (1995) vor<br />

Kartoffeln; Rindermistkompost zu Winterweizen (1994), Rindergülle zu Winterweizen (1996)<br />

2) Annahme Norg (organisch gebundener N) = Ntot - NH 4<br />

3) Anwendungskultur ist die Kultur, zu der Dünger appliziert wurde; z.B. 0,37 + 0,63/7= 0,46<br />

4) Verteilung <strong>des</strong> organischen N-Anteils auf alle Fruchtfolgeglieder; z.B. 0,63/7 = 0,09<br />

Quelle: eigene Berechungen<br />

Bei Gülledüngung erfolgt die Verteilung analog, allerdings ist vor allem <strong>im</strong> Integrierten<br />

Betrieb der NH4-Anteil der Gülle viel höher und den Folgefrüchten werden <strong>im</strong><br />

Vergleich zum Festmist geringere ökonomische und ökologische Werte angelastet.<br />

Sonderwirkungen <strong>des</strong> Festmistes (vgl. GUTSER, 1993), die i.d.R. auch ertragswirksam<br />

sind, werden in der Kalkulation dagegen nicht berücksichtigt (vgl. Übersicht 4.7<br />

und Anhangsübersicht 11.2).<br />

Einschränkend ist bei diesem Ansatz zu beachten, dass es sich um eine rein kalkulatorische<br />

Zuteilung der N-Wirkung der organischen Düngung handelt. Diese Zuteilungsfaktoren<br />

dienen, wie oben bereits erwähnt, sowohl zur Zuordnung der durch die<br />

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