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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Nährstoffbilanzierung<br />

ge Verteilung der Nährstoffe, insbesondere auf Weiden, sehr ungenau (vgl.<br />

KÖNIG & SIMON, 1996).<br />

• Die Bewertung von organischen Düngern allein auf Basis <strong>des</strong> N-Gehaltes (N-<br />

Korrektur und Einstufung <strong>des</strong> Stickstoffsaldos be<strong>im</strong> Nährstoffvergleich nach der<br />

Düngeverordnung - vgl. LBP, 1997a) kann zu Überschüssen bei Phosphor führen<br />

(z.B. bei schweinehaltenden Betrieben).<br />

• Die atmosphärischen N-Einträge werden nicht berücksichtigt. Sie fallen über das<br />

ganze Jahr und somit über die Vegetationsperiode meist in relativ geringen, kaum<br />

ertragswirksamen Mengen an und sind damit in der Düngeplanung nur schwer zu<br />

berücksichtigen. So betrug die N-Gesamt-Immission in Bayern zwischen 1987 und<br />

1995 pro Jahr <strong>im</strong> Durchschnitt „nur“ 17kg N/ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Al-<br />

lerdings bestehen abhängig vom Gebiet deutliche Unterschiede (vgl. LBP, 1997b,<br />

SEILER et al., 1996).<br />

• Grob vereinfachend wird meist angenommen, dass sich N-(Netto-)Mineralisation<br />

und N-(Netto-)-Immobilisation bzw. Denitrifikation und atmosphärischer N-Eintrag<br />

aufheben (vgl. LBP, 1997a). Dies entspricht allerdings i.d.R. nicht der Realität und<br />

kann u.U. erheblicher Umweltbelastungen verschleiern (vgl. ISERMANN &<br />

ISERMANN, 1997).<br />

SCHUMAN et al. (1997) empfehlen Bodenvorräte bzw. die Mineralisation in der Bilanzierung<br />

zu berücksichtigen. Die bilanzierungsorientierte Düngung wird dann als<br />

„ordnungsgemäß“ bezeichnet. Das vorgeschlagene Konzept sieht eine Düngebedarfsermittlung<br />

zu Beginn eines Erntejahres und eine Kontrollbilanz am Ende <strong>des</strong><br />

Erntejahres unter Berücksichtigung der nicht verwertbaren Pflanzenteile und <strong>des</strong><br />

Nährstoffangebotes aus dem Boden vor. Die Kontrollbilanz kann dann als Grundlage<br />

der Düngebedarfsermittlung der Folgefrucht dienen. Im Opt<strong>im</strong>alfall, wenn der erwartete<br />

Ertrag erreicht wird, st<strong>im</strong>men Düngebedarfsermittlung und Kontrollbilanz überein,<br />

d.h. der Saldo der Kontrollbilanz entspricht der Nährstoffmenge der auf dem Feld<br />

verbleibenden Pflanzenteile. Einschränkend ist dazu festzustellen, dass mit dieser<br />

Methode zwar Schwachstellen der offiziell nach der Düngeverordnung verpflichtenden<br />

Methoden aufgedeckt werden, aber deren Behebung wiederum nur durch (subjektive)<br />

Schätzungen bisher nicht berücksichtigter Komponenten (Pflanzenrückstände,<br />

Ertragswirksamkeit der eingesetzten organischen Dünger, symbiontische N2-<br />

Fixierung) erfolgen kann. Inwieweit dadurch tatsächlich zutreffendere Aussagen und<br />

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