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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

Erscheinungsbild geprägt, das sich <strong>im</strong> Verlauf eines längeren Entwicklungsprozes-<br />

ses herausgebildet hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit verfügt eine Landschaft mit<br />

ausgeprägter Eigenart auch über ein in charakteristischer Weise gegliedertes Bio-<br />

topverbundssystem mit typischen Qualitäten (vgl. JESSEL, 1998). Somit stehen Ziele<br />

<strong>des</strong> abiotischen und biotischen Ressourcenschutzes häufig in engem Zusammen-<br />

hang mit landschaftsästhetischen Zielen.<br />

Um Veränderungen der ästhetischen Qualitäten quantifizieren zu können, wurden<br />

unterschiedliche Verfahren zur Analyse und Bewertung von Landschaften entwickelt.<br />

So erstellten z.B. HOISL et al. (1989) ein Verfahren zur landschaftsästhetischen Vor-<br />

bilanz <strong>für</strong> die Flurbereinigung und KRAUSE & KLÖPPEL (1996) ein computerge-<br />

stütztes Verfahren zur Beurteilung <strong>des</strong> Landschaftsbil<strong>des</strong> in der Eingriffsregelung.<br />

NOHL (1991) berücksichtigt zusätzlich psychologisch-phänomenologische Ansätze<br />

auf der Basis von Nutzerbefragungen und -beobachtungen. Weitere Verfahren zur<br />

landschaftsästhetischen Bewertung entwickelten LEITL (1997), SCHAFRANSKI<br />

(1997) und JESSEL (1998). Gemeinsam ist den meisten dieser Verfahren ein hoher<br />

Bearbeitungsaufwand, der eine breitere Anwendung, z.B. <strong>im</strong> Rahmen von Landschaftsplanaufstellungen,<br />

oft verhindert.<br />

Wie in Kapitel 6.1 ausgeführt, wurden ästhetische Aspekte bei der Umgestaltung der<br />

Flur der Versuchsstation Scheyern den Zielen <strong>des</strong> abiotischen und biotischen Ressourcenschutzes<br />

in der Planungshierarchie nachgeordnet. Zu den umgesetzten ästhetisch<br />

wirksamen Maßnahmen zählen nach ANDERLIK-WESINGER et al. (1995):<br />

• die Nachpflanzung abgestorbener Bäume in der Pappelallee (landschafts-<br />

prägen<strong>des</strong> Element) und <strong>im</strong> Obstgarten,<br />

• die Mahd blütenreicher Säume,<br />

• die Bepflanzung von Wiesenbächen, die dadurch in der Landschaft wieder er-<br />

kennbar wurden sowie<br />

• die Verwendung attraktiv blühender Sträucher und Bäume bei der Neuanlage<br />

linearer Landschaftselemente und naturnaher Flächen.<br />

Darüber hinaus besitzen fast alle flurgliedernden Maßnahmen der Umgestaltung an<br />

der Versuchsstation, auch wenn sie pr<strong>im</strong>är aus Gründen <strong>des</strong> Bodenschutzes umgesetzt<br />

wurden, landschaftsästhetische Wirksamkeit (s.u.).<br />

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