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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

gerade in der bayerischen Landwirtschaft die Fixkostenbelastung pro Hektar Acker-<br />

land aufgrund <strong>des</strong> umfangreichen betrieblichen Maschinenbesatzes sehr hoch ist.<br />

Sie betrug 1995/96 nach den Buchführungsergebnissen <strong>im</strong> Durchschnitt der Haupt-<br />

erwerbsbetriebe der Größenklasse 10-30 ha 1055 DM/ha (vgl. BStMELF, 1993-<br />

1997). Ein wirtschaftlicher überbetrieblicher Einsatz von Großmaschinen erlaubt in<br />

den meisten Gebieten Bayerns keine weitere Unterteilung der Flur, <strong>des</strong>halb ist zu-<br />

min<strong>des</strong>t ein opt<strong>im</strong>aler abiotischer Ressourcenschutz in der Fläche zu fordern. Die<br />

Bewirtschaftung kleinparzellierter Landschaften führt <strong>im</strong> internationalen Wettbewerb<br />

zu einer relativen Zunahme der Kosten je ha und damit auch zur Forderung nach<br />

höheren Ausgleichszahlungen um die Bewirtschaftungsnachteile in diesen Gebieten<br />

auszugleichen.<br />

Eine vielversprechende Möglichkeit, auch in Gebieten mit kleinstrukturierter Flur in<br />

Bayern die Kostenvorteile größerer Schläge zu nutzen, stellt nach AUERNHAMMER<br />

(1998) die gewanneweise Bewirtschaftung dar. Eine besondere Rolle spielt dabei<br />

Precision Farming mit Hilfe von GPS, wobei die Heterogenität der Standorte insbe-<br />

sondere bei Düngungsmaßnahmen berücksichtigt werden kann. Im Rahmen dieser<br />

„virtuellen Flurbereinigung“ müssen sich die Eigentümer aneinandergrenzender klei-<br />

nerer Schläge auf eine gemeinsame Fruchtfolge einigen, um so Gesamtflächen von<br />

7 bis 8 Hektar zu erreichen. Dabei können nach (WAGNER, 1999) drei Stufen unter-<br />

schieden werden:<br />

• einheitliche Fruchtfolge, gemeinsame Bewirtschaftung bei bisheriger Produktionsin-<br />

tensität (⇒ Kostendegression bei der Arbeitserledigung durch größere Einheiten)<br />

• Teilschlagbewirtschaftung mit lokaler Ertragsermittlung (⇒ Einsparungen bzw. hö-<br />

here Leistungen durch Mehrerträge)<br />

• Sensoreinsatz mit Dokumentation (⇒ max<strong>im</strong>ale Kostensenkung und max<strong>im</strong>ale<br />

Leistung bei min<strong>im</strong>aler Umweltbelastung)<br />

Wesentliche Vorteile dieses Verfahrens sind die Beibehaltung der bestehenden Ei-<br />

gentumsverhältnisse und die Möglichkeit ökologische Belange wie Erosionsschutz-<br />

maßnahmen, in der Flur vorhandene Gehölze oder Hecken mit möglichst geringen<br />

negativen arbeitswirtschaftlichen Auswirkungen zu integrieren. Zudem können kos-<br />

tenaufwendige Neuordnungsverfahren unterbleiben, wenn die vorhandenen Wege<br />

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