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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

zogen am meisten. Dies gilt auch <strong>für</strong> den Ökologischen Landbau, in dem die frucht-<br />

folgebezogene Düngung <strong>des</strong> Bodens <strong>im</strong> Vordergrund steht, da der i.d.R. knappe<br />

Dünger zu den Früchten mit der höchsten Ertragswirksamkeit gegeben wird.<br />

Dieser grundsätzliche Zusammenhang hat bei Betrachtung der gesamten Fruchtfol-<br />

ge, unter der Annahme einer opt<strong>im</strong>alen Applikation <strong>des</strong> vorhandenen organischen<br />

Düngers, keine Bedeutung. Will man jedoch Einzelfrüchte hinsichtlich ihrer ökonomi-<br />

schen und ökologischen Profile charakterisieren, ist eine Zuteilung der organischen<br />

Düngung zu den einzelnen Kulturarten der Fruchtfolge notwendig. So erfolgt zum<br />

Beispiel zu Kartoffeln eine Stallmistgabe, die von diesen zu einem großen Teil er-<br />

tragswirksam umgesetzt wird. Dennoch verbleibt eine erhebliche Menge an orga-<br />

nisch gebundenen Nährstoffen, die von den Folgefrüchten (z.B. Weizen) genützt<br />

werden können. Da das Stickstoffangebot <strong>im</strong> Boden bei entsprechendem Milieu u.a.<br />

die Denitrifikation beeinflusst (s.o.), wäre es bei einer kulturartenbezogenen Betrach-<br />

tung falsch, das gesamte düngungsbedingte Denitrifikationspotential der Kartoffel,<br />

ohne Berücksichtigung der Folgefrüchte, anzulasten. Der analoge Sachverhalt gilt<br />

natürlich auch <strong>für</strong> die Kosten der organischen Düngung („Herstellung“ und Ausbrin-<br />

gung) bzw. den erheblichen Energieeinsatz der Mechanisierung von Transport und<br />

Ausbringung. Bei der schlag- und kulturartenbezogenen parallelen Verrechnung von<br />

Kosten, Energie-Input und kl<strong>im</strong>arelevanten Schadgasen erfolgt die Zuteilung nach<br />

den pflanzenverfügbaren N-Anteilen der applizierten Wirtschaftsdünger (vgl.<br />

Übersicht 4.6).<br />

Übersicht 4.6: Annahmen zur Zuteilung der ökonomischen und ökologischen Belastungen<br />

von organischen Düngern in der Fruchtfolge<br />

• Die Frucht, zu der die Wirtschaftsdüngerapplikation erfolgt, verwertet den gesamten<br />

NH4-Anteil; zusätzlich erhält diese Frucht 1/7 <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb und ¼<br />

<strong>im</strong> Integrierten Betrieb aus dem organisch gebundenen Stickstoff zugeteilt.<br />

• Vereinfachend wird angenommen, dass der organisch gebundene Stickstoff aus<br />

der organischen Düngung gleichverteilt über die Fruchtfolge mineralisiert wird,<br />

d.h. jede Frucht erhält 1/7 <strong>des</strong> organischen Stickstoffs <strong>im</strong> Ökologischen Betrieb<br />

(1/4 <strong>im</strong> Integrierten Betrieb). Die Reproduktion der organischen Substanz ist auf<br />

die Fruchtfolge bezogen gleich Null.<br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

Hierzu werden die vorliegenden Analyseergebnisse aus dem FAM verwendet<br />

(GUTSER, 1997; schriftliche Mitteilung). Vereinfachend wird angenommen, dass der<br />

ausgebrachte Gesamtstickstoff über die Fruchtfolge wirksam wird (vgl. HAAS et al.,<br />

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