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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Parallele Verrechnung von Kosten und Umweltkennzahlen<br />

Be<strong>im</strong> angewandten Kennzahlensystem, das auf der Teilkostenrechnung basiert, wird<br />

die ökologische Prozesskette (Energie-Input, Treibhauspotential) durch die zeitliche<br />

Reihenfolge der Bewirtschaftungsmaßnahmen und die damit verbundenen ökonomischen<br />

Aufwendungen (proportionale Spezialkosten) gegliedert. Diese Zuordnung zu<br />

den Bewirtschaftungsmaßnahmen gelingt bei den gewählten Kennzahlen auf Ebene<br />

der Produktionsverfahren i.d.R. relativ gut. Probleme treten allerdings auch hier auf,<br />

wenn sich Bewirtschaftungsmaßnahmen aufgrund ihrer Langzeitwirkungen erheblich<br />

auf die folgenden Kulturen bzw. die gesamte Fruchtfolge auswirken. Dies ist vor allem<br />

<strong>im</strong> Ökologischen Betrieb der Fall, der kreislauforientiert wirtschaftet und seine<br />

organische Düngung weitgehend auf die Fruchtfolge ausrichtet. Weitere Zuteilungsprobleme<br />

entstehen bei Kuppelprodukten wie Stroh (Zielprodukt Getreide) und Gülle<br />

(Zielprodukt Rindfleisch) sowie bei der Abgrenzung von pflanzlicher und tierischer<br />

Erzeugung. Die Eingliederung von ökologischen Kennzahlen in das parallele Verrechnungssystem,<br />

die eng von den standörtlichen pedologischen, hydrologischen<br />

sowie geographischen Vorraussetzungen abhängen und deren räumliche Erfassungseinheit<br />

von der Bewirtschaftungseinheit (Schlag) stark abweicht, bereitet dagegen<br />

Schwierigkeiten. Zudem ist eine eindeutige Zuordnung der ökologischen Effekte<br />

zu einzelnen Bewirtschaftungsmaßnahmen nur selten gegeben. Einfacher würde<br />

sich dagegen die Ergänzung um bewirtschaftungsbezogene Indikatoren wie die<br />

Nährstoffsalden gestalten, da sie sich aus den Düngergaben sowie den Ernteentzügen<br />

errechnen lassen. Um das Makroprogramm nicht zu überfrachten und die Analysemöglichkeiten<br />

breit zu halten, wurde die Nährstoffbilanzierung (vgl. Kapitel 5) separat<br />

durchgeführt.<br />

Die schematische Vorgehensweise der parallelen Verrechnung ökonomischer und<br />

ökologischer Daten ist in Übersicht 4.2 dargestellt. Darüber hinaus zeigt sie die prinzipielle<br />

Vorgehensweise bei der Internalisierung externer Effekte. Die konkrete Abgrenzung<br />

der Bilanzierungsräume ist 4.2.1 zu entnehmen. REITMAYR (1995) hat <strong>für</strong><br />

ausgewählte Produktionsverfahren (Kartoffel- und Winterweizenanbau, Rindfleischerzeugung<br />

über Mutterkuhhaltung und Bullenmast) und die Produktionsjahre 1993/94<br />

mit dieser Methode entsprechende Berechnungen durchgeführt.<br />

Durch eine Internalisierung der Umweltwirkungen, die den ökologischen Kennzahlen<br />

entsprechen, werden bei negativen Umwelteffekten die Produktionskosten und bei<br />

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