24.04.2013 Aufrufe

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Auswirkungen der Flurneueinteilung und betrieblichen Umstrukturierung<br />

eine Korridorwirkung vorliegt, wenn eine best<strong>im</strong>mte Breite der Verbindungsbiotope<br />

gegeben ist. Soll allerdings zwischen typischen Flächenbiotopen ein räumlicher Kon-<br />

takt hergestellt werden, erscheint eine flächige Vernetzung erfolgversprechender, da<br />

typische Arten der (Groß-Flächenbiotope) mit einem linearen Biotopverbund nur be-<br />

dingt zu fördern sind (vgl. HABER et al., 1994). Grundsätzlich muss die Gestaltung<br />

<strong>des</strong> Verbindungskorridors (Biotopkonfiguration, Sukzession, Nutzung, Pflege etc.) in<br />

Abhängigkeit von lokalen, standörtlichen und naturschutzfachlichen Zielvorgaben<br />

erfolgen, um die Chance auf eine hohe Effizienz als Ausbreitungskorridor sicherzu-<br />

stellen. Dabei ist auf die Ausbreitungscharakteristik der unterschiedlichen Taxa zu<br />

achten. Allgemein hängt der Besiedelungserfolg neu angelegter Biotope stark von<br />

den landschaftlichen Rahmenbedingungen (z.B. Lage und Flächenanteile der Kern-<br />

zonen bzw. Trittsteine) und dem Floren- und Faunenpotential der Umgebung ab (vgl.<br />

GRUTTKE et al., 1998; HABER et al., 1994; ALBRECHT et al., 1998).<br />

Im Folgenden werden einige Kriterien der Biotopverbundgestaltung diskutiert, die <strong>für</strong><br />

die Fläche der Versuchsstation Klostergut Scheyern und die „Region um Scheyern“<br />

von Bedeutung <strong>für</strong> den biotischen Ressourcenschutz sind, z.T. in der Diskussion um<br />

Agrar-Umweltindikatoren Berücksichtigung finden und gleichzeitig Auswirkungen auf<br />

ökonomische Belange der Landbewirtschaftung haben (vgl. Kapitel 6.3 und 7). In<br />

Übersicht 6.11 sind diese Kriterien sowie Beispiele möglicher Auswirkungen <strong>im</strong> Be-<br />

reich <strong>des</strong> biotischen Ressourcenschutzes bzw. der Ökonomie, bei Änderung der<br />

Ausprägung der Kriterien, stichpunktartig und stark vereinfacht zusammengestellt.<br />

Bestehende Umweltprogramme, die besondere landschaftsökologische Leistungen<br />

der Landwirte honorieren (z.B. die Anlage agrarökologischer Ausgleichsflächen), sind<br />

bei den möglichen ökonomischen Auswirkungen in Übersicht 6.11 noch nicht be-<br />

rücksichtigt.<br />

Die erforderliche Flächengröße der Biotope hängt von ihrer Funktion <strong>im</strong> Verbund<br />

ab. Dabei spielen die Art <strong>des</strong> Lebensraumes und die Ansprüche der zu schützenden<br />

Arten (Zielarten) sowie die Bedeutung <strong>des</strong> Biotopes <strong>für</strong> diese Arten als Haupt- oder<br />

Nebenlebensraum, als Refugium oder Trittstein eine Rolle. Da in einer intensiv ge-<br />

nutzten Agrarlandschaft <strong>für</strong> großflächige Schutzgebiete nur wenig Raum zur Verfü-<br />

gung steht, müssen die wenigen großen Lebensräume zumin<strong>des</strong>t über viele kleinflä-<br />

chige und linienförmige Lebensräume miteinander verbunden werden.<br />

280

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!