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Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues - Haus im Moos

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Bewertung der Betriebe mit der Methode KUL<br />

Fläche). Insgesamt werden die aufgezeigten Mängel als „problemlos abstellbar“ be-<br />

zeichnet.<br />

Integrierter Betrieb mit s<strong>im</strong>ulierter Bullenmast<br />

Gegenüber der Marktfruchtbauvariante wird die Variante mit s<strong>im</strong>ulierter Bullenmast<br />

aus ökologischer Sicht günstiger eingeschätzt. Der N-Überhang wird leicht reduziert,<br />

weil die in der Bullenmast produzierte Gülle einen etwas geringeren N-Gehalt als die<br />

Mischgülle hat, die <strong>für</strong> den Zukauf unterstellt worden ist. Durch den beträchtlichen<br />

Zukauf an Sojaschrot fällt die Minderung <strong>des</strong> N-Überhangs nach KUL nur gering aus.<br />

Der Ersatz von Körnermais durch Silomais verringert die Humusreproduktion und<br />

damit gleichzeitig das N-Mineralisierungspotential.<br />

7.2.2.3 Aggregation der Kriterien zu einem Gesamtindex<br />

Die Beurteilung einer umweltverträglichen Landbewirtschaftung auf Betriebsebene<br />

anhand zahlreicher Kriterien aus verschiedenen Ressourcenbereichen ist grundsätzlich<br />

sinnvoll und läßt eine differenzierte Einschätzung <strong>des</strong> Gefährdungspotentiales<br />

der verschiedenen Schutzgüter zu. Allerdings leidet bei einer Vielzahl von Kriterien<br />

die Übersichtlich-, Vermittel- und Umsetzbarkeit der Bewertung. Hinzu kommt die<br />

unterschiedliche Relevanz der Kriterien. Abhilfe kann eine Reduzierung auf wenige<br />

aussagekräftige Kriterien bzw. die Aggregation der Kriterien schaffen. Um verschiedene<br />

Kriterien zu aggregieren ist ihre Wichtung erforderlich. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass Wichtungen von Kriterien zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit mehr<br />

oder weniger willkürliche Bewertungen darstellen, da sie in vielen Fällen nicht eindeutig<br />

naturwissenschaftlich ableitbar sind. Allgemein anwendbar sind sie daher nur<br />

dann, wenn sie in gesellschaftlichem bzw. politischem Konsens festgelegt wurden.<br />

Die Wichtung erfordert z.B. eine Abwägung, ob Bodenerosion oder fossiler Energieverbrauch<br />

bezüglich ihrer negativen Umweltwirkungen ungünstiger einzuschätzen<br />

sind. Es ist jedoch zu beachten, dass die Aggregation der Umweltkriterien in einer<br />

Zahl erhebliche Defizite bezüglich einzelner Umweltkriterien verschleiern kann.<br />

ECKERT & BREITSCHUH (1998b) haben einen Vorschlag zur Wichtung der einzelnen<br />

Kriterien <strong>des</strong> System KUL ausgearbeitet. Danach werden insgesamt 100 Wichtungspunkte<br />

vorgegeben, die auf die einzelnen Kriterien entsprechend ihrer Bedeu-<br />

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